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Camping ist Freiheit. Es ist Natur, oder ein Morelo mit Fussbodenheizung?
Zwischen Zeltplane und Luxusliner verschwimmt die Definition von Camping zunehmend. Aber was ist es eigentlich und was ist es nicht mehr? Ein Streifzug durch Lagerfeuerromantik, Mulitplus 3000 und die grosse Frage: Darf jeder machen, was er will, oder gibt es sowas wie wahres Camping? In diesem Beitrag gehen wir der Sache auf den Grund: Was ist Camping wirklich? Und wann hört es auf, Camping zu sein?
Inhalt
Camping Definition und warum sie gar nicht so einfach ist
Per Definition ist Camping «Übernachten ausserhalb geschlossener Gebäude, meist in der Natur, mit temporärer Unterkunft wie Zelt, Wohnmobil oder Camper.»
Aber ganz ehrlich: Das sagt wenig über das Gefühl aus, das Camping mit sich bringt. Für die einen ist es Reduktion auf das Wesentliche, für andere ein autarkes Leben auf Rädern und für manche einfach ein günstiger Familienurlaub.

Zurück auf Anfang: Camping als Idee
Früher war alles besser! Ist das so? Oder war es einfach anders? Wer campte, war draussen. Mit Zelt, Isomatte, Kocher und Stirnlampe. Komfort eher Fehlanzeige. Dafür aber mit Geschichten, die beim Bier am Lagerfeuer immer epischer wurden.
Camping bedeutete Reduktion. Natur. Abenteuer. Keine Klimaanlage, kein Netflix. Nur du, die Sterne und vielleicht ein kaputtes Zeltgestänge. Und genau das war damals Teil des Reizes.
Wir sind Camper
Heute ist Camping ein Spektrum irgendwo zwischen Biwak und Tiny House auf Rädern. Hier eine kleine Typologie:
1. Zelt-Camping (Klassiker)
Back to Basics: Zelt, Isomatte, Gaskocher. Keine Dusche, dafür echte Naturerlebnisse. Die ursprüngliche Art zu campen.
2. Vanlife & Busausbau
Campervans sind die Rockstars des modernen Campings. Oft autark, mit Solar, Küche und Bett, ideal für alle, die gerne flexibel und frei unterwegs sind.

3. Wohnmobil & Caravaning
Mehr Komfort, mehr Technik. Hier reden wir von fester Dusche, Heizung, Strom und oft auch SAT-TV. Und nicht vergessen: Multiplus von Victron.
4. Glamping (Glamour & Camping)
Luxus trifft Natur. Ob Safari-Zelt mit Boxspringbett oder Jurte mit Whirlpool, Glamping ist Camping für Geniesser:innen. Oder für Leute, die Moskitonetze lieber gegen weisse Vorhänge tauschen.
5. Wildcamping
Camping ausserhalb offizieller Plätze, oft illegal und manchmal geduldet, fast immer romantisiert, aber in der Realität oft weniger romantisch als gedacht.
Und alle sagen: «Wir sind Camper!»
Welcher Campertyp bist du?
Was ist jetzt Camping und was vielleicht nicht (mehr)?
Es ist keine fixe Ausstattung. Es ist eher ein Mindset. Wer draussen unterwegs ist, sich mit der Umgebung beschäftigt, Rücksicht nimmt und sich bewusst gegen die Hotelanlage entscheidet, der campt.
Aber: Wenn du mit dem 12-Meter-Morelo, Netflix-Abo und Klimaanlage auf dem betonierten Stellplatz stehst und das einzige Naturerlebnis die Mücken in der Vorzeltlampe sind … ist das dann noch Camping?
Aber: Wenn du mit dem 12-Meter-Morelo auf den asphaltierten Stellplatz fährst, Netflix streamst, mit der Wärmepumpe heizt und nie auch nur ein Fuss in den Wald setz, dann machst du eher Ferien im Camper, als zu campen.

Warum das trotzdem okay ist
Camping ist kein Wettbewerb. Niemand gewinnt einen Pokal für den kleinsten Gaskocher oder die wenigsten Wattstunden. Menschen campen aus verschiedenen Gründen:
- Nähe zur Natur
- Freiheit und Flexibilität
- Budget-Reisen mit Familie
- Abenteuerlust
- Gemeinschaft mit Gleichgesinnten
- Einfach nur: Abschalten
Ob du das auf einem 20-Franken-Zeltplatz machst oder mit dem 300k-Liner auf Luxusplätzen: Wenn du es mit Respekt, Herz und einem Funken Neugier machst, dann ist es dein Campingstil. Und das ist absolut okay.
Camping vs. Glamping
Die Übergänge sind fliessend. Glamping ist wie ein Boutique-Hotel im Wald. Meist fest installiert, mit echten Betten, Strom und Service. Der Unterschied zu echtem Camping?
- Du bist Gast und nicht Gestalter deines Erlebnisses.
- Du nutzt Komfort, aber verzichtest auf Reduktion.
Camping bedeutet: improvisieren, reduzieren, selbst gestalten. Entscheidend ist, dass du es bewusst machst. Nicht nur konsumierst.
Respekt ist Pflicht, nicht Option
Egal wie du campst. Diese Dinge gelten für alle:
- Natur schützen: kein Müll, kein Lärm, kein Offroad-Wahnsinn.
- Andere respektieren: Niemand will deine Playlist oder Biergejohle um Mitternacht hören.
- Regeln beachten: kein Wildcampen in Schutzgebieten. Ja, auch wenn der Spot mega Insta-worthy ist.
- Weniger ist oft mehr: Weniger Ego, mehr Rücksicht.

Fazit: Camping ist, was du draus machst
Camping ist kein Etikett. Es ist ein Erlebnis. Für uns sind es die Bikeapenteuer auf den Trails, für andere die Langzeitreise im Van. Wichtig ist nicht, wie viele PS oder Quadratmeter du hast, sondern wie offen du bist für das draussen, das echte, das einfache.
Ob du nun mit dem Biwak auf 2’000 Meter liegst oder im Camper auf dem Platz stehst: Wenn du ein Herz für draussen hast, die Natur respektierst und nicht nur konsumieren, sondern erleben willst, dann bist du Camper. Punkt.

Deine Meinung?
Wie definierst du Camping?
Bist du Minimalist, Vanlover oder Glamping-Fan? Schreib es in die Kommentare und teile deine Perspektive auf das, was Camping für dich bedeutet.
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