Akkuleistung des Bixs Lane E16 E-Bike

E-Bike Akku: Reichweite & Pflege – Was du wirklich wissen musst

🕒 Lesedauer: 6 Minuten

E-Bike Akkus sind das wohl wichtigste Bauteil jedes E-MTB. Sie liefern die Energie für den Motor, bestimmen die Reichweite und beeinflussen das Gewicht. Doch rund um Akkus gibt es viele Mythen und Halbwahrheiten. Wir klären auf – von den technischen Grundlagen bis zu den besten Tipps für eine lange Lebensdauer.

Was ist eigentlich ein E-Bike Akku?

Ein Akku ist ein wiederaufladbarer Energiespeicher. Die meisten modernen E-Bikes setzen auf Lithium-Ionen-Akkus, weil sie leicht, leistungsstark und langlebig sind. Sie bestehen aus mehreren Zellen, die elektrische Energie speichern und wieder abgeben. Im Inneren passiert dabei eine chemische Reaktion – aber keine Sorge, das bleibt unsichtbar und funktioniert (meistens) zuverlässig.

Früher waren NiMH- oder Blei-Akkus verbreitet, doch die sind heute Geschichte. Lithium-Ionen sind der Standard, weil er mehr Leistung bei weniger Gewicht bietet.

Bixs Lane E16 auf der Schönegg bei Chur
Wichtigstes Kaufkriterium beim E-Bike: Die Akkukapazität. | © Marc Schürmann

Warum sind E-Bike Akkus teuer und schwer?

Ja, E-Bike Akkus sind leider teuer und ein Ersatzakku kann locker CHF 600.00 kosten. Auch ohne Akku sind Bikes schon teuer genug. Doch es hat einen Grund, warum E-Bike Akkus kein Schnäppchen sind. Qualität kostet. Billige Akkus können nicht nur schneller kaputtgehen, sondern im schlimmsten Fall auch ein Sicherheitsrisiko sein.

  1. Materialien: Hochwertige Lithium-Ionen-Zellen enthalten seltene Metalle wie Kobalt oder Nickel. Diese sind teuer und nicht unbegrenzt verfügbar.
  2. Technologie: Moderne Akkus haben intelligente Batteriemanagementsysteme (BMS), die Ladezyklen überwachen, Überhitzung verhindern und die Zellen optimal nutzen.
  3. Sicherheit: Akkus müssen extremen Bedingungen trotzen – von Sommerhitze bis Winterkälte. Gute Modelle haben Schutzmechanismen gegen Kurzschluss, Tiefentladung und Überladung.
  4. Kapazität: Mehr Energie = mehr Gewicht. Ein 750-Wh-Akku wiegt schnell mal 4 kg oder mehr.
Mountainbike Trail auf der Insel Elba
Motor und Akku drücken aufs Gewicht. | © Marc Schürmann

Wattstunden, Volt und Ampere – was bedeutet das?

Beim Akku-Kauf stolpert man über Begriffe wie Wh, V und Ah. Was steckt dahinter?

  • Wattstunden (Wh) = Speichert der Akku viel Energie? Mehr Wh bedeutet mehr Reichweite.
  • Volt (V) = Wie stark ist die Spannung? Üblich sind 36V oder 48V.
  • Amperestunden (Ah) = Wie lange hält der Akku durch? Mehr Ah bedeutet oft eine höhere Reichweite.

Die wichtige Formel: Wh = V × Ah

Beispiel: Ein 36V-Akku mit 14Ah hat 36 × 14 = 504 Wh. Damit lässt sich die Reichweite grob abschätzen – aber dazu kommen wir gleich.

Akku ist nicht gleich Akku

Nicht jeder E-Bike-Akku ist gleich. Hersteller wie Bosch, Shimano, Specialized oder Panasonic setzen auf unterschiedliche Zellen, BMS-Systeme und Bauformen. Wichtig ist:

  • Integriert oder extern? Integrierte Akkus sehen schicker aus, externe lassen sich leichter wechseln.
  • Qualitätszellen oder No-Name? Bekannte Hersteller wie Samsung, LG oder Panasonic liefern bessere Zellen als No-Name-Produkte.
  • BMS-System? Ein gutes Batteriemanagement verlängert die Lebensdauer und schützt vor Schäden.

Ersatzakkus von Drittherstellern können funktionieren – oder eben nicht. Lieber beim Original bleiben.

Wie weit reicht der Akku?

Die wichtigste Frage: Wie viele Kilometer schafft mein E-Bike mit einer Akkuladung?

Die Antwort: Es kommt darauf an. Ein 750-Wh-Akku kann zwischen 30 und 150 km halten. Warum diese Spanne?

Faktoren, die die Reichweite beeinflussen:
Fahrmodus: Turbo verbraucht mehr als Eco.
Gewicht: Fahrer, Bike und Gepäck machen einen Unterschied.
Gelände: Bergauf saugt mehr Strom als flache Strecken.
Temperatur: Kälte verringert die Leistung (Winter = weniger Reichweite).
Reifendruck: Zu niedriger Druck = mehr Rollwiderstand = höherer Verbrauch.
Trittfrequenz: Wer sauber pedaliert, spart Akku.

Wer die Reichweite maximieren will, fährt vorausschauend, nutzt den Eco-Modus und tritt aktiv mit.

E-Bike Reichweitenrechner

Der Rechner ist nur eine grobe Schätzung. Viele Faktoren beeinflussen die Reichweite.

Ladezyklen & Lebensdauer – Wie lange hält ein E-Bike Akku?

Ein Akku lebt nicht ewig. Die meisten Hersteller geben eine Lebensdauer von 500 bis 1000 Ladezyklen an. Ein Ladezyklus ist dabei eine vollständige Entladung und Wiederaufladung – also von 0 auf 100 %. Wird der Akku nur teilweise geladen oder entladen, zählt das anteilig.

💡 Beispiel: Du lädst deinen Akku zweimal von 50 auf 100 % – das zählt als ein Ladezyklus.

Mit guter Pflege hält ein Akku 4 bis 7 Jahre oder manchmal auch länger. Danach sinkt die Kapazität messbar, was die Reichweite einschränkt.

E-Bike Akku an einem Sinus Wechselrichter
Ein E-Bike Akku kann auch im Camper geladen werden. | © Marc Schürmann

Richtig laden – So bleibt dein Akku fit

Falsches Laden killt deinen Akku schneller. Also ist die korrekte Handhabung des Akkus wichtig. Hier ein paar goldene Regeln:

Nicht auf 0 % leerfahren – Tiefentladung kann den Akku beschädigen.
Langsam laden ist besser als Schnellladung. Somit kein Schnellladegerät verwenden.
Lade bei Zimmertemperatur – am besten zwischen 10 und 25 °C.
Original-Ladegerät verwenden – sonst droht Brandgefahr oder BMS-Schaden.

Winterpause – Akku richtig lagern

Wenn dein E-Bike im Winter Pause macht, freut sich dein Akku über gute Pflege.

  • Ladezustand beim Einlagern: 50–70 %
  • Lagerort: kühl, trocken, frostfrei (ideal: 10–15 °C)
  • Alle 2 Monate kontrollieren & ggf. leicht nachladen

Nie im kalten Keller vergessen, denn das quittiert der Akku mit Leistungsverlust oder gar dem Akku-Tod.

Akku-Recycling & Nachhaltigkeit

E-Bike-Akkus sind kein Wegwerfprodukt, denn sie enthalten wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel. Darum gilt:

Nicht im Hausmüll entsorgen!
Gebrauchte Akkus gehören in die Sammelstellen des Fachhandels, der Gemeinden oder beim Hersteller. In der Schweiz ist die Rückgabe sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Recycling-Ziele:
Seriöse Anbieter setzen auf Kreislaufwirtschaft. Bis zu 95 % der Rohstoffe können heute zurückgewonnen werden.

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