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Trail statt Bauch: Wie Biken mein Leben gerettet hat

🕒 Lesedauer: 7 Minuten

Abnehmen mit Mountainbike – für mich war das mehr als Sport. Es war der Weg aus Übergewicht, aus Frust und rein ins Leben. Wie ich in neun Monaten 30 Kilo verlor und dabei meine Liebe zum Trail entdeckte.

🚫 Ich fühlte mich okay … glaubte ich.

Ich war der Typ, der bei Sport eher an Sportsocken dachte. Bewegung? Hatte ich genug, wenn ich von der Couch zum Kühlschrank marschierte. Mein Alltag: Zocken, Filme und Snacks. Ich redete mir ein, ich sei zufrieden, aber tief drin wusste ich, dass da etwas schieflief. Gesundheit? Nebensache. Lebensfreude? Mehr Kalorien als Endorphine. XXL war nicht nur mein T-Shirt-Label, sondern auch mein Lifestyle. Und trotzdem: So richtig gestört hat mich das lange nicht. Bis es irgendwann «klack» gemacht hat.

Dick sein
So sah ich die Hälfte meines Lebens aus. | © Zoé Lanfranchi

🎯 Der Turning Point

Warum es ausgerechnet an meinem 30. Geburtstag in meinem Kopf klickte, weiss ich bis heute nicht genau. Vielleicht war es der Spiegel. Vielleicht das erste echte Unwohlsein. Vielleicht mein innerer Nerd, der endlich mal auf System-Upgrade drückte. Fakt ist: Mein BMI war über 30, meine Form irgendwo zwischen rund und platt. Und plötzlich war da dieser Gedanke: «So geht es nicht weiter.» Keine Diät. Kein Wundermittel. Sondern: eine echte Veränderung. Ich wollte abnehmen. Und zwar richtig. Und diesmal nicht wieder aufgeben.

👟 Schritt für Schritt – Wie ich joggen hasste und Biken liebte

Fitnessstudio? Nope. Zu viel Testosteron, zu viel Spiegel, zu viel Scham. Joggen? Nur, wenn mich Zombies verfolgten. Also fing ich mit Spaziergängen an. Jeden Tag ein bisschen mehr. Und irgendwann joggte ich ein paar Meter. Nur ganz kurz. Aber es fühlte sich gut an. Der Körper fing an zu arbeiten und der Kopf auch.

Dann kam der Gamechanger: mein altes K2-Mountainbike. Ein rostiger Held aus dem Keller. Ich entstaubte es, ölte die Kette und rollte los. Jeden Tag ein paar Meter mehr. Und auf einmal war ich wieder ein Kind: Neugierig, hungrig, frei. Biken fühlte sich nicht nach Training an. Sondern nach Abenteuer.

Mit diesem Drahtesel begann alles. | © Marc Schürmann

🥗 Fressen runter, Laune rauf

Friss die Hälfte? Sorry, das war mir zu halbherzig. Ich wollte kein bisschen weniger. Ich wollte komplett anders. Radikal. Gesund. Smart. Weg mit dem Pizza-Abo, her mit Meal Prep und Makro-Apps. Was zuerst nach Verzicht klang, wurde schnell zur Routine. Weniger Pasta, mehr Protein. Weniger Zucker, mehr Energie. Und ganz ehrlich: Wer sich bewegt, isst anders, weil der Körper plötzlich was Brauchbares will. Kein Cheat Day, kein Ernährungspapst. Nur ich, mein Bauchgefühl und der Wille, es besser zu machen.

💪 30 Kilo leichter – und kein bisschen müde

Neun Monate. Kein Zaubertrick, kein Shortcut. Nur Schweiss, Disziplin und der sture Nerd in mir, der nicht aufgeben wollte. Ich habe 30 Kilo verloren und dabei alles gewonnen. Klarheit im Kopf. Leichtigkeit im Leben. Und vor allem: den Drive, immer weiterzumachen. Ich war plötzlich schneller, stärker, fokussierter. Und auf einmal stand ich nicht mehr nur auf der Waage, sondern am Start meiner eigenen Story. Ready to ride.

Vorher Nachher
Was für eine Transformation – und neues Leben. | © Marc Schürmann

🚬 Rauchfrei – Kopf aus, Freiheit an

Nach dem Gewicht kam das Nikotin. Ich hatte keine Lust mehr, meine Lunge zu sabotieren. Rauchen war wie ein Fehler im System. Also auch da: Reboot. Und ja, es war hart. Aber jede Fahrt, jeder Trail hat mir gezeigt: Freiheit ist besser als jeder Zug. Heute atme ich durch, und zwar richtig. Lediglich das Asthma ist geblieben.

Raucher
Tatsächlich mal als cool befunden: rauchen. | © Marc Schürmann

🏔 Wechsel nach Lenzerheide – Bergwärts statt Burnout

Nach Jahren zwischen Bildschirmstress und Stau-Spiralen hat irgendwann der Kopf gesagt: «So, fertig jetzt.» Ich wollte raus aus der Tretmühle und rein in die Berge. Lenzerheide war kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung für Qualität statt Quantität. Statt Meetings gab es plötzlich Trails direkt vor der Haustür. Mein Berufsleben blieb digital, aber mein Alltag wurde real. Luft, Bewegung, Sinn. Und verdammt viele Life.

👑 Fachwissen Biken – Hobby wird Beruf

Als Head of Digital in für die Ferienregion Lenzerheide wurde aus Leidenschaft ein Beruf. Mein Nerdwissen, mein IT-Background und mein Verständnis für Gäste und Locals verschmolzen zur perfekten Mischung. Ich durfte digitale Emotionen wecken und Systeme bauen, die wirklich funktionieren. Kurz: Ich wurde Teil von etwas Grösserem und fühlte mich plötzlich genau am richtigen Ort.

💚 Tina – Das Beste, was mir passieren konnte

Tina kam nicht mit einem Donnerschlag. Sondern mit einem Lächeln, das hängenblieb. Wir haben uns nicht gesucht, aber sowas von gefunden. Unsere Gespräche waren wie ein guter Trail: tief, überraschend, mit Flow. Sie war nicht nur die Frau an meiner Seite, sondern plötzlich auch meine Lieblingsreisepartnerin, Bikebuddy und Ideengeberin. Und sie ist bis heute der Mensch, der mich inspiriert, fordert und versteht, selbst wenn ich mich mal im digitalen Rabbit Hole verliere.

Tina und Marc von allmountain.ch
Das Beste, was mir passieren konnte. | © Diana & Roger

💍 Hochzeit in Lenzerheide – Ja auf 1500 Meter

Manche heiraten am Strand. Wir heirateten in der Heimat unserer Herzen: in Lenzerheide. Mit Blick auf die Berge, mit Freunden, Familie und einem Fest, das so unperfekt perfekt war wie wir selbst. Kein Schnickschnack, kein Zirkus. Nur wir zwei, unsere Geschichte und der Moment. Dieser Tag war nicht das Ziel, er war der Startpunkt eines neuen Abenteuers. Auf Augenhöhe. Im Gleichschritt. Mit jeder Menge Vorfreude auf alles, was noch kommt.

🚐 Camper-Life – Unser rollendes Zuhause auf Zeit

Wenn dein Alltag schon besonders ist, brauchst du für den Ausbruch kein 5-Sterne-Resort. Sondern vier Räder, eine gute Matratze und die Freiheit, morgens aufzuwachen, wo du willst. Unser Camper wurde zur Verlängerung unserer Träume. Wir reisten durch Täler, über Pässe, ans Meer und in die Berge. Vanlife ist kein Trend, sondern eine Entscheidung. Für Reduktion, für Nähe, für Freiheit. Und ja, manchmal auch für dreckige Füsse und überfüllte Stellplätze. Aber das gehört dazu.

Iveco Daily Campervan im Sonnenuntergang in Spanien
Unsere Zweitwohnung auf Rädern. | © Marc Schürmann

🧠 Mehr als nur Sport – das Bike als Lebensschule

Mountainbiken ist mehr als Sport. Es ist Therapie, Meditation und Persönlichkeitsentwicklung auf zwei Rädern. Ich habe gelernt, dass Rückschläge dazugehören und Angst okay ist. Und dass Flow nicht nur auf Trails passiert, sondern auch im Kopf. Bike-Life hat mir Mut gegeben, Fokus geschenkt und eine Stimme im Kopf leiser gemacht, die jahrelang zu laut war. Das Bike zeigt mir, wo ich stehe – körperlich, mental und emotional. Und wer zuhört, kann viel lernen.

🔥 Fazit: Life is better on a mountainbike

30 Kilo leichter und ein paar Bikes im Stall. Aber das Beste: Ich bin wieder ich. Oder vielleicht zum ersten Mal wirklich. Das hier war kein Diätprojekt. Kein Selbstoptimierungstrip.
Das war mein echter Neustart.
Und eins steht fest: Ein rollender Stein setzt kein Moos an.

❓Wie sieht es heute aus?

Essen und ich bleibt ein kompliziertes Verhältnis. Wir haben einen brüchigen Waffenstillstand, aber echte Freunde werden wir wohl nicht mehr. Ich kämpfe nicht mehr mit jedem Bissen, aber das Thema bleibt präsent. Ein paar Kilos sind zurückgekommen, aber das ist okay. Ich bin weit entfernt von früher und noch weiter entfernt von Resignation.

Was geblieben ist? Die Liebe zum Biken. Zu den Bergen. Zu diesem Gefühl, wenn der Flow einsetzt und der Kopf endlich Ruhe gibt. Wenn man oben steht, runterblickt und weiss, wofür man kämpft. Das MTB ist nicht mehr nur ein Fahrrad. Es ist Therapie. Ausgleich. Antrieb und Heimat auf zwei Rädern.

Und genau deshalb schreibe ich das alles auf.

🫵 Und du? Erzähl mir deine Geschichte

Vielleicht findest du dich in meiner Geschichte wieder. Vielleicht war dein Weg ganz anders. Vielleicht stehst du gerade erst am Anfang. Hat dich Biken auch verändert? Kämpfst du mit ähnlichen Themen? Oder hat dir dein Sport auf eine andere Weise geholfen?

Ich will deine Geschichte hören. Schreib mir einen Kommentar, erzähl mir von deinem Weg, deinen Umwegen, deinem persönlichen Ride of Life.

👇 Ich freue mich auf deinen Kommentar! 👇

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2 Kommentare

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  1. Das is eine grossartige Entscheidung, welche deifintiv harte Disziplin erfordert hat. Du hast es richtig gmacht und ich muss zugebn HUGE RESPECT!!! 💪

    Ich war mal Trinker, Kiffer und alles mögliche was man so im Nachtleben halt is, aber habe gmerkt, dieses Leben tötet mich langsam und i geh vor die Hunde. War wohnungslos, insolvent und arbeitslos, trotz Ausbildung eher perspektivlos im toxischen Wien.

    Das Biken hat mich mein leben lang begleitet seit ende 99er und hat mich gerettet.
    Ich habe mit 40 ganz bewusst die Entscheidung getroffen in die Heid zu kommen und neu anzufangen.
    Und ja, mit Frauen hatte ich kein Glück, aber mit den Trails, meinem Job und den Bergen. Das is schon mehr als genug, weil Dankbarkeit für diesen Ort geht vor. 😊