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Velo-Infrastruktur Schweiz: Ein Plädoyer

🕒 Lesedauer: 3 Minuten

Warum wir endlich ehrlich über Velowege, Alltagstauglichkeit und Lebensqualität reden müssen. Radfahren ist in der Schweiz längst mehr als ein Freizeitvergnügen. Für viele Menschen ist das Velo ein zentrales Element im Alltag, ob als Arbeitsweg, Schulweg oder nachhaltige Freizeitmobilität. Doch obwohl die Vorteile klar auf der Hand liegen, ist die Velo-Infrastruktur in der Schweiz oft ungenügend. Gleichzeitig halten sich hartnäckige Vorurteile gegenüber jenen, die sich für Verbesserungen einsetzen. Zeit, damit aufzuräumen.

Die alten Klischees

Velofahrende werden oft als realitätsfremde «Anti-Auto-Aktivist:innen» abgestempelt. Solche Klischees ignorieren völlig, dass Velo-Engagement aus der Mitte der Gesellschaft kommt und nicht aus ideologischen Ecken. Und genau diese verzerrte Sicht blockiert dringend nötige Verbesserungen der Velo-Infrastruktur Schweiz.

In Diskussionen hört man oft dieselben alten Phrasen:

«Diese Velo-Leute sind doch alles Anti-Auto-Deppen, denen die Realität egal ist.»

Solche Mythen zeichnen ein Bild von aggressiven, kompromisslosen Besserwissern, fernab von Familienbedürfnissen, wirtschaftlichen Realitäten oder der Lebenswelt der meisten Menschen. Eine gefährliche Karikatur, die echte Lösungen blockiert. Diese Karikatur hält sich erstaunlich hartnäckig. Gerade in politischen Debatten rund um Mobilität, Raumplanung und Infrastruktur.

Mehr Lebensqualität

Wer sich für bessere Velo-Infrastruktur in der Schweiz stark macht, ist längst keine Randgruppe mehr. Es sind Eltern, die sich für sichere Schulwege einsetzen. Ärzt:innen, die Radfahren als Teil der Gesundheitsprävention verstehen. Verkehrsplaner:innen, die mit Velolösungen den Autostau reduzieren. Geschäftsinhaber:innen, die merken, dass mehr Veloverkehr auch mehr Kundschaft bedeutet.

Auch Menschen mit Einschränkungen kämpfen für eine Infrastruktur, die Mobilität für alle möglich macht. Klimafachleute, Urbanist:innen, Lehrer:innen, Community-Organisator:innen. Sie alle eint die Erkenntnis:

Eine bessere Velo-Infrastruktur in der Schweiz ist kein Luxus für Freizeitfahrer:innen, sondern ein Schlüssel zu gesünderen, lebenswerteren und gerechteren Orten.

Noch nicht velofreundlich

In der Schweiz sind viele Städte noch weit davon entfernt, als velo­freundlich zu gelten. Abgeschnittene Velowege, unübersichtliche Kreuzungen oder keine sicheren Abstellplätze. Der Alltag ist für Velofahrende oft mühsam und gefährlich. Dabei wäre das Potenzial riesig:

  • Weniger Autoverkehr heisst mehr Lebensqualität
  • Velo-Infrastruktur bringt neue Impulse für den Tourismus
  • Wer sich sicher fühlt, fährt öfter
  • Der öffentliche Raum wird wieder Raum für Menschen

Warum das alle betrifft

Eine bessere Velo-Infrastruktur in der Schweiz entlastet das ganze Verkehrssystem. Wer sicher und bequem mit dem Bike zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkauf fahren kann, nimmt Druck von Strassen, ÖV und Parkplatzsuche. Die Schweiz braucht eine Mobilität, die vielfältig ist und nicht eine, die auf vier Rädern basiert.

🫵 Deine Meinung zählt!

Was würdest du dir in deiner Region wünschen? Welche Veränderungen brauchst du, um im Alltag öfter aufs Velo zu steigen? Lass uns einen Kommentar da 👇.

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Ein Kommentar

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  1. Ja, auch in der Schweiz lässt die Infrastrutur für das Alltagsradfahren zu wünschen übrig, aber naja, wenn sich durch mehr Radweg-Radverkehr die Situation auch für den Autoverkehr verbessert, dann führt das doch nach den Gesetzmäßigkeiten des ‚induzierten Verkehrs‘ zu Reisezeitoptimierungen und damit zu höherer Fahrleistung des Autoverkehrs (-> konstantes Reisezeitbudget).
    Ist zB auch in den Niederlanden passiert, wo seit langem die MIV Fahrleistungen hinter dem Rücken des Radwegmarketings leider beständig weiter angestiegen sind. Ebenso in der Metropolregion Kopenhagen.
    Als Antwort auf die fundamentalen Probleme des 21.Jhd braucht es statt des alten pull&pull-Ansatzes zwingend eine mutige Politik und brauchbare Infrastruktur nach den Prinzipien ‚push&pull‘.
    Auch und gerade damit ist es möglich die Bedingungen für die Verkehrsträger des Umweltverbundes nachhaltig zu verbessern.
    Ohne es für den Autoverkehr beschwerlicher zu machen wird es nicht gehen.