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Endlich ist er da, die langersehnte weisse Pracht. In den letzten Tagen fiel auch hier im Flachland einige Zentimeter Neuschnee. Der erste Schnee in diesem Winter. Mein Zuhause liegt lediglich 417 m über Meer, da dauert es halt manchmal ein wenig länger bis der erste Schnee fällt. Genau zum passenden Zeitpunkt durfte ich am vergangenen Dienstag mein neues Cube Nutrail Race Fatbike in Empfang nehmen. Die Bikes mit den dicken Reifen haben für mich seit längerem eine Faszination ausgestrahlt. Somit war für mich vor der eigentlichen Wintersaison bereits klar, dass ich mir eins zulegen werde. Als Spassbike, um die verschneiten und kalten Wintermonate trotzdem irgendwie auf dem Bike zu verbringen.

Ich war bereits ein paar Mal im Sattel, heute jedoch das erste Mal im Schnee. Ich vermittle nun meinen Eindruck des neuen Gefährts, wie es sich fährt, wie es sich im Schnee verhält und ob sich die Anschaffung gelohnt hat. Genaue Details zum Bike können auf dieser Seite entnommen werden.

Die ersten schneelosen, kurzen Ausfahrten in dieser Woche haben mir bereits eine Menge Spass bereitet. Somit bekam ich einen ersten Eindruck vom neuen Fahrgefühl. Ich experimentiere noch mit dem Reifendruck um die optimale Einstellung zu finden und fahre aktuell mit 0.7 bar in beiden Reifen. Zur Zeit die beste Einstellung zwischen geringem Rollwiderstand und genügend Grip. Das Handling fällt überraschend leicht. Der Vortrieb ist federleicht und es rollt gut, trotz den dicken Schlappen. Es überraschte sehr wie leichtfüssig das Bike zu fahren ist. Die breiten Reifen walzen alles nieder und der Untergrund ist kaum spürbar. Loser Untergrund, steinige Wege oder Geröll sind für das Fatbike nun kinderleicht zu bewältigen. Die geringe Rückmeldung des Untergrunds kann jedoch auch ein Nachteil sein. Man spürt den Trail zu wenig. Auf meinem Hometrail war ich mit dem Fatbike gefühlt, nur minim langsamer als mit meinem Enduro. Die Zeit gemessen habe ich jedoch nicht. Hier verlasse ich mich auf mein Gespür für die Geschwindigkeit. Die Rock Shox Gabel verrichtet ihren Dienst optimal. Ein ultimatives Plus beim Cube Nutrail ist die Vario Sattelstütze. Ich würde nie mehr darauf verzichten wollen. Die RFR Stütze aus dem Hause Cube tut sich jedoch ein wenig schwerfällig und ich muss sie quasi mit Anlauf runterpressen. Personen unter 70 Kg werden ihre Mühe haben die Sattelstütze komplett einzufahren. Die Mechanik ansonsten funktioniert tadellos, bis jetzt jedenfalls. Die Cube eigene Sattelstütze hat nach nur drei Wochen bereits den Geist aufgegeben. Garantieaustausch durch Cube gewährleistet, jedoch habe ich mich trotzdem für einen Umbau auf eine Rock Shox Reverb entschieden. An meinem Enduro bereits über einem Jahr im Einsatz und funktioniert stets problemlos. Der lange Vorbau und der 740mm breite Lenker sind nicht so meine Sache. Ich bevorzuge eher ein Kürzeren, und ein breiterer Lenker verschafft mir mehr Kontrolle auf ruppigen Passagen. Für Touren ist die originale Variante womöglich besser, entspricht jedoch nicht meinen Vorstellungen. Nächste Woche ersetze ich den Vorbei durch eine kurze 35mm Variante von Spank und verbreitere den Lenker auf 785mm, ebenfalls mit einem Modell von Spank. Dann werde ich die neue Variation nochmals ausgiebig testen.

Ein wenig Sorgen bereitet mir noch die neuen Reifen Grösse von 4.40 Zoll in der Breite. Der Schwalbe Jumbo Jim in diesen neuen breite wird das erste Mal nun mit dem neuen Bike ausgeliefert und es gibt ihn noch nicht zu kaufen. Jedenfalls habe ich ihn noch nicht gefunden. Der Nutrail Rahmen fasst eine maximale Reifenbreite von 4.50 Zoll. Die gängigsten Formate auf dem Markt sind 4.00, beziehungsweise 4.80 Zoll. Setzt sich die neue Grösse auf dem Markt nicht durch, glaube ich nicht das Schwalbe das neue 4.40 Zoll Format lange produzieren wird. Eine aktuelle Alternative ist der Jaggernaut von Kenda, in der Breite 4.50 Zoll. Der einzige Reifen der ich in dieser Grösse gefunden habe. Für diese Saison wird der original aufgezogene Jumbo Jim sicherlich durchhalten.

So ein Fatbike ist schon eine tolle Sache und kann vielseitig eingesetzt werden. Nicht nur bei schlechtem Wetter oder Schnee. Es macht riesen Spass über die Trails zu heizen und die Reifen ihren Job machen lassen. Für ein bisschen Fun zwischendurch ein geiles Gefährt. Der reguläre Preis von CHF 2999.– ist meines Erachtens gerechtfertigt. Die Race Variante ist jedoch Cubes Masterclass des Nutrail Fatbikes. Der deutsche Hersteller bietet noch zwei günstigere Modelle an. Nur das Race Modell ist jedoch mit der absenkbaren Sattelstütze ausgerüstet. Für mich ein absolutes „Must have“.

Ein Fatbike in unseren Höhenlagen ist klar nur was für angefressene Mountainbiker wie mich. Deshalb werde ich hier bestimmt ein Exot bleiben und die Blicke auf mich ziehen wenn ich mit dem Aluminium Panzer vorbeirausche. Die Reifen haben ein starkes Abrollgeräusch, dass man mich bereits von Weitem anrollen hört. Für mich hat sich die Anschaffung auf jedenfall gelohnt. Und stolz steht nun Bike Nummer Sechs in meiner Gallerie.

Nun bin ich aktuell optimal mit Bikes ausgerüstet und es steht kein weitere Kauf an, obwohl ich schon mit dem neuen Cube Downhiller Two15 liebäugle. Zur Zeit rüste ich mein Scott Gambler ein wenig auf (Charger Upgrade an der Gabel und Vivid Dämpfer hinten), somit wirds vorerst beim Liebäugeln bleiben. Es stehen eher mehr Reiseziele und neue Ausrüstungsanschaffungen auf dem Plan.

Fatbike Tour Lenzerheide
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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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