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In den vergangenen Jahren sind Extremsportarten immer beliebter geworden. Adrenalinjunkies auf der ganzen Welt gehen auf der Suche nach Abenteuern bis an die Grenzen des Möglichen. Doch mit dem Aufschwung steigt auch die Zahl der schweren Unfälle im Extremsport und Verletzungen – ist Red Bull teilweise daran schuld? Ein paar Gedanken meinerseits zu diesem Thema in diesem Blogbeitrag.

Trägt Red Bull eine Mitschuld an den Unfällen im Extremsport?

Hast du schon einmal etwas Extremes gemacht und gedacht: «Was, wenn ich mich dabei verletze?» Nun, leider ist dieser Gedanke für einige Extremsportler:innen Realität. Aber ist es wirklich nur die Schuld der Sportler:innen, oder könnte jemand anderes die Schuld tragen? Werfen wir einen Blick auf Unfälle im Extremsport und gehen der Frage nach, ob Red Bull mitverantwortlich sein könnte.

Röntgenbild eines gebrochenen Mittelfussknochens.
Knochenbrüche gehören beim Extremsport noch zu den glimpflichen Unfällen. | by Marc Schürmann

Red Bull verleiht Flügel – und einen Anreiz für adrenalingetriebene Risiken?

Es ist kein Geheimnis, dass Red Bull Tausende von Sportler:innen auf der ganzen Welt sponsert, von professionellen Skifahrer:innen bis zu Mountainbiker:innen und weitere Sportarten. Red Bull bietet diesen Sportler:innen eine einzigartige Gelegenheit, an ihre Grenzen zu gehen und Risiken einzugehen, die sie sonst nie eingegangen wären – und das alles noch bei guter Bezahlung. Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Fühlen sich diese gesponserten Sportler:innen so sicher, dass sie bereit sind, grössere Risiken einzugehen als zuvor?

Mountainbiker David von Ballmoos macht einen No Hander auf dem Downhill MTB
Extremsportler:innen gehen immer höhere Risiken ein.

Ohne Sponsoring, kein Extremsport auf hohem Niveau

Die offensichtliche Antwort könnten die Sportler:innen selbst sein, schliesslich gehen sie Risiken ein, die zu Verletzungen oder gar zum Tod führen können. Aber wenn man sich genauer ansieht, wer diese Extremsportveranstaltungen tatsächlich sponsert und fördert, wird schnell klar, dass mehr dahintersteckt, als man auf den ersten Blick sieht. Ein Beispiel ist Red Bull Rampage, ein MTB Event der Extreme. Durch die Finanzierung dieser Rennen hat Red Bull es den Fahrer:innen ermöglicht, die Grenzen noch weiter zu verschieben und Sprünge und Tricks zu wagen, die sonst unmöglich wären. Dies hat zu einigen spektakulären Leistungen geführt – aber auch zu einer Zunahme von Unfällen und Verletzungen im Extremsport, aufgrund des erhöhten Risikos, das mit diesen Stunts verbunden ist.

Red Bull – ein Sicherheitsrisiko oder nur ein weiterer Sponsor?

Einige Leute argumentieren, dass Red Bull nur ein Sponsor wie jeder andere ist und nicht für Unfälle im Extremsport verantwortlich gemacht werden sollte. Schliesslich sei es letztlich Sache der Sportler:innen selbst, ob sie Risiken eingehen wollen oder nicht. Allerdings sagen Kritiker:innen, dass Red Bull zur Verantwortung gezogen werden sollte, weil sie den Athleten und Athletinnen Anreize (finanzielle Belohnungen) geben, wenn sie Risiken eingehen, die ihre eigenen Grenzen überschreiten. Letztlich liegt dies auf den Schultern jedes einzelnen der Sportler:innen, da sie an diesen Events teilnehmen. Es gibt aber das Argument, dass Red Bull eine Rolle dabei spielt, riskanteres Verhalten unter seinen gesponserten Sportler:innen zu fördern.

Vitor Büchli am MTB Whip Off Contest.
Red Bull ermöglicht Sportarten und Events, die es sonst womöglich nicht geben würde.

Ist Red Bull schuld an Unfällen im Extremsport oder nicht?

Man kann darüber diskutieren, ob Red Bull für Unfälle im Extremsport schuld ist oder nicht. Eines ist jedoch sicher: Das Sponsoring von Sportler:innen gibt ihnen einen Anreiz (und manchmal auch Druck), über ihre Grenzen hinauszugehen. Letztlich kommt es auf die persönliche Verantwortung an – eine Sportler:in, sollte in der Lage sein, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wie weit er oder sie gehen kann, ohne sich dem Risiko von Verletzungen oder Schlimmerem auszusetzen. Unabhängig davon, wie viel Geld oder Unterstützung ein Unternehmen seinen gesponserten Profis zukommen lässt, kommt es letztlich auf das eigene Urteilsvermögen jedes Einzelnen an, wenn er oder sie entscheidet, welche Risiken es wert sind, eingegangen zu werden und welche nicht. Unabhängig davon, wer die Schuld trägt, ist es wichtig, die potenziellen Folgen der Teilnahme an extremen Sportevents zu verstehen, um zu entscheiden, ob es sich lohnt, daran teilzunehmen oder nicht.

Was denkst du? Trägt Red Bull eine Mitschuld bei Unfällen im Extremsport?

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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