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Zweite Chance

Auf der letzten Destination unserer Kanadareise, genauer in Telegraphe Cove, war die Whale Watching Tour leider schon voll belegt. Also versuchten wir in Tofino unser Glück. Ich wollte unbedingt Wale sehen. Endlich einmal Wale sehen, das war schon ein aufregendes Erlebnis. Der Wetterbericht versprach aber keinen Sonnenschein für die nächsten Tage.

Ocean Outfitters

Als wir in Tofino zu Abend essen wollten, parkten wir unser Auto auf einem freien Parkplatz, die äusserst rar waren. Eher zufällig und doch ziemlich spät Abends gingen wir an einem Whale Watching Anbieter vorbei, bei dem noch Licht im Laden brannte. Ocean Outfitters stand auf der Werbetafel vor dem Eingang. Wir fragten höflich, ob er noch geöffnet habe, er verneinte zwar, hatte aber trotzdem für uns Zeit. Wir erklärtem dem Herren unsere Situation und äusserten den Wunsch, Wale zu sehen, ganz besonders Orcas oder auch Killerwale genannt. Uns wurde dann erklärt, dass Orcas hier eher selten auszumachen sind und das Wetter morgen nicht gerade ideal für Walsichtungen ist. Er konnte uns keine Wale versprechen, versprach aber, dass der Ausflug kostenlos sei, falls wir keine Wale sehen werden. Somit buchten wir die Tour für den nächsten Tag.

Der frühe Tourist sieht den Wal

Frühmorgens gings los. In warmen Kleidern eingehüllt, die Regenjacke eingepackt und der Kameraakku voll aufgeladen, standen wir pünktlich beim Laden der Ocean Outfitters. Wir wurden in die entsprechende Gruppe eingeteilt und bekamen die obligatorische Schwimmweste. Das schlechte Wetter hatte auch seine Vorteile: Wir waren lediglich zu Sechst, eine Familie mit zwei Kindern und wir beide. So mussten wir uns sicherlich nicht die besten Plätze erkämpfen.

Raus auf die stürmische See

Die Fahrt zu den Walgebieten war schon Action pur. Die See war an diesem Morgen stürmisch und die Wellen einen guten Meter hoch. Unser Boot wurde ziemlich durchgeschüttelt, war ein riesengrosser Spass. Eine Mischung aus Waschmaschine und Achterbahn Feeling. Schon deshalb hat sich die Tour gelohnt. Auf der Fahrt erklärte uns der Skipper so einiges über die Gegend, die Tiere, die Fischgründe, Wale und vieles mehr. Sein wachsames Auge aber stetig auf die Wasseroberfläche gerichtet.

Süsser Kerl

Wir stoppten, denn unser Skipper hatte was entdeckt. Er versuchte uns näher an das Tier hereinzulotsen, ohne den kleinen Kerl zu erschrecken. Ein einzelner Otter badete im offenen Meer. Er schwamm auf dem Rücken und beobachtete uns ziemlich unbeeindruckt. Auch als unser Boot sich ihm näherte, machte er keinen Wank, lag nur da und liess sich vom Wasser treiben.

Otter auf Vancouver Island

Whale Watching

Ein paar Minuten weiter auf der wässrigen Buckelpiste konnten wir die ersten Wasserfontänen entdecken, ein klares Anzeichen für Wale. Das Boot versuchte, uns näher an das Geschehen heranzubringen. Boote dürfen sich nicht näher als 50 Metern den Walen nähern, so schreibt es das Gesetz vor. Für die Wale gilt dieses Gesetz jedoch nicht und natürlich hofften wir, einer der Wale unterschritt diese 50 Meter Grenze und würde näher ans Boot heranschwimmen.

Auch ein Rücken kann entzücken. Dieses Sprichwort erinnert ein wenig an den Anfang unserer Walsichtungen. Zuerst sahen wir die Tiere nur kurz Luft schnappen und wieder im Meer verschwinden. Die Wellen schüttelten unser Boot kräftig hin und her. Ich hatte so meine Mühe, Fotos zu schiessen. Es war äusserst schwierig mit auf dem ständig schaukelnden Boot die Wale im richtigen Moment zu erwischen, mit dem Teleobjektiv sowieso. Gelungen ist mir ein einziges perfektes Foto, aber das hat es wirklich in sich. In diesem kurzen Moment konnte ich das Abtauchen und das Zeigen seiner Schwanzflosse fast perfekt festhalten.

Schwanzflosse eines Grauwals

Einmal über die Reling

Was trieben eigentlich unsere Begleiter unterdessen? Tja, eigentlich nicht viel, denn das Mädchen kotzte sich die Seele aus dem Leib, mochte wohl die schauklige Seefahrt nicht sonderlich. Die Mutter kümmerte sich liebevoll um die Kleine, Vater und Sohn bestaunten unterdessen das Schauspiel vor der Küste. Verständlich, wenn der Skipper die Tour ein wenig abkürzte, bevor das Mädchen noch bleicher wurde. Nach kurzer Zeit kehrten wir zum Hafen in Tofino zurück, mit hoher Drehzahl und rasanter Fahrt, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Jetzt schüttelte es nicht nur mehr auf dem Deck, sondern das Boot schlug richtiggehend auf dem Wasser auf bei diesem starken Wellengang.

Ich mag Wale

Die Tour war ein ziemlich cooles Erlebnis und ich bin jetzt wirklich Wal Fan. Ich kam aus dem staunen kaum heraus, echte Wale gesehen zu haben. Die Grösse der Tiere war mir auf den unzähligen Fotos stets fremd. Auf jeden Fall buche ich das nächste Mal wieder eine Whale Watching Tour.

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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