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Vorfreude auf einen grossartigen Bike Event
Am vergangenen Wochenende wurde in der Eishalle Thun einmal Mehr eine fantastische Show geboten. Zum ersten Mal gastierte das Swatch Rocket Air als Gold Event der FMB Worldtour. Dementsprechend befanden sich namhafte Rider auf der Startliste, wie Nicholi Rogatkin, Sam Pilgrim oder der Belgier Thomas Genon. Das letzjährige Rocket Air fand ich persönlich einen grossartigen Anlass und äusserst spektakulär. DieVorfreude auf den Event war daher gross.
Wir starteten die Reise nach Thun, gegen den späteren Nachmittag, um gut etwa 2 Stunden vor Beginn der Finals einzutreffen. Leider spielte an diesem Samstag das Wetter überhaupt nicht mit und es regnete bereits bei der Anreise in strömen. Die Temperaturen ziemlich kalt. Im letzten Jahr waren die Umstände ziemlich ähnlich.
Ein Gedränge von Zuschauern
Viele erwarten von mir nun wohl einen fantastischen Bericht über einen ziemlich geilen Event, mit viel Spektakel, waghalsigen Jumps, ausartenden Parties, fantastischen Shows und heissen Girls. Weit gefehlt, leider habe ich es nicht lange ausgehalten, um viel über den Anlass schreiben zu können. Leider habe ich im Vergleich zum letztjährigen Event, eher über negative Punkte zu berichten. Die Show begann äusserst cool, über die Show selber kann ich nur Positives erzählen. Eine grandiose Show und grandiose Leistungen der Fahrer wurden allemal geboten. Fantastisch, was die Flying Metal Crew auf die Beine stellte. Doch egal wie spektakulär die Rider ihre Jumps vorzeigten, und egal wie gut die Stimmung auf der Showbühne war, im Publikum sah dies komplett anders aus. Zu Beginn verfolgten wir das Warmup der Fahrer, gemütlich sitzend, auf der Tribüne der Eishalle. Ein wenig fröstelnd, aber die Umstände waren uns vorher ja bereits klar. Immerhin befanden wir uns in einer Eishalle und nicht am sonnigen Strand von Malibu. Umso näher das Finale rückte, umso näher rückten auch die Zuschauer. Mehr und mehr menschen drängten auf die beiden Tribünen. Alle Sitzplätze waren längst belegt und so entschieden wir uns für einen Stehplatz oberhalb der Tribüne. Weiter drängten die Besucher auf die Tribünen, um das Finale mitzuverfolgen. Es wurde immer enger. Die Aufgangstreppen wurden kurzerhand zu Sitzbänken umfunktioniert. Überall wo sich eine Lücke auftat wurde diese auch gleich wieder mit einer Person gefüllt. Fluchtwege waren schlicht versperrt. Es gab weder rein, noch raus. Jedenfalls von unserem Standort aus nicht.
Keine Luft zum Atmen
Vor uns befand sich eine Familie, dessen Sohn sich schlecht fühlte und leicht kränkelte. Die Mutter benötigte bestimmt 15 Minuten, durch unzähliges Bitten, das schlussendlich in wildem Fluchen gipfelte, sich aus der Menschenmasse zu befreien und die masslos überfüllte Tribüne mit ihrem Sohn zu verlassen. Bei mir machte sich nur Minuten später die Blase bemerkbar. An ein „ich geh mal schnell pinkeln“ war nicht zu denken und ich versuchte es eine ganze Weile zurückzuhalten. Doch der Wille war schwach und die Blase stärker. Mir war bewusst, dass wir, sobald wir unseren Platz aufgaben, die ganze Show verpassen würden. Dieser Umstand war mir zu diesem Zeitpunkt ziemlich egal, da ich durch das Gedränge bereits ziemlich genervt war. Somit kämpften wir uns regelrecht durch die Massen bis zu den Toiletten. Nach dieser Enttäuschung und der Unlust uns wieder auf die Tribüne zu kämpfen, entschieden wir uns kurzerhand, die Heimreise anzutreten.
Grosser Event in einer viel zu kleinen Location
Wie bereits erwähnt, die Show selber war grandios und empfehle ich jedem weitere, doch die Organisation in diesem Jahr war meines Erachtens einfach mangelhaft und unverantwortlich. Der Veranstalter sollte sich einen grösseren Austragungsort suchen oder den Publikumseinlass reduzieren. Ich finde es schade, dass so ein grossartiger Event schlussendlich überschattet wird, durch einen zu grossen Menschenandrang. Die Show macht spass und ist der absolute Hammer, aber nicht wenn ich mich wie in einer Legebatterie fühle, zusammengepfercht mit tausend anderen Menschen. Laut Wikipedia fasst die Kunsteisbahn Grabengut in Thun 1500 Zuschauer, an den beiden Tagen gibt der Veranstalter 10000 Besucher an, quasi 7000 mehr als in die Halle passen.
Mir persönlich hat der Anlass in diesem Jahr leider überhaupt nicht gefallen und sehe hier Handlungsbedarf seitens Veranstalter.