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Riders of the month
Jeden Monat werden eine leidenschaftliche Mountainbikerin oder ein leidenschaftlicher Mountainbiker vorgestellt. Diesen Monat sogar zwei. Sie erzählen uns ihre Geschichte rund ums Fahrrad. Ich freue mich, euch jeden Monat eine wichtige Persönlichkeit für unseren Mountainbike Sport vorzustellen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass Sie viel für unseren Sport tun, sei es als Profi, als Bike Guide, als Tourismusexperte oder als ganz normaler Biker. Alle diese grossartigen Persönlichkeiten haben es verdient vorgestellt werden. Vielen Dank für euer Engagement.
Lukas und Jenny im Interview
Diesen Monat beantworten Lukas und Jenny meine Fragen. Wie ich Jenny kennengelernt habe, war eine witzige Geschichte. In der Lenzerheide habe ich am Bike Shuttle Day teilgenommen, Jenny war als Bike Guide da. Sie kam auf mich zu und drückte mich zur Bergüssung, war fröhlich und erfreut. Sie war mir auf Anhieb sympatisch. Danach haben wir herausgefunden, dass sie mich wohl einfach mit jemandem verwechselt hat und mich darum gleich umarmte :-). Ich freue mich, euch diese wichtigen Persönlichkeiten vorzustellen. Vielen Dank euch beiden für euer Engagement.
Wer seid ihr?
Lukas (31) und Jenny (32) ergibt zusammen Luny on Tour. Seit fast 7 Jahren sind wir jetzt schon ein unschlagbares Team und leben unseren Traum in der Lenzerheide. Ursprünglich kommt Lukas aus Bad Gastein, Österreich und Jenny aus der Nähe von Stuttgart. Lukas ist gelernter Alten- und Behindertenpfleger und Jenny hat einen Masterabschluss in Bodenwissenschaften. Eine ziemlich bunte Mischung.
Kennengelernt haben wir uns beim Arbeiten auf dem Wasen, dem Stuttgarter Oktoberfest. Schnell war klar, dass wir wohl beide gleich ticken und wir haben beschlossen unser altes Leben an den Nagel zu hängen und unseren gemeinsamen Traum zu leben, Reisen zu gehen und unser Leben mehr nach dem zu richten was uns glücklich macht: die Liebe zur Natur und unseren Hobbys. Angefangen hat unser Abenteuer in der Schweiz nach einer Sommersaison in Norwegen und der Suche nach einem Zwischenstopp für den Winter. Aus der einen geplanten Wintersaison sind jetzt schon fast 5 Jahre geworden… wir sind einfach nicht weggekommen!
Das Hobby zuerst
In den letzten Jahren haben wir uns unsere Jobs immer so rausgesucht um so viel Zeit wie möglich mit unseren Hobbys zu verbringen zu können und das geht fast nirgends besser als in der Gastronomie. Die letzten Jahre waren wir also tagsüber immer auf dem Bike oder Snowboard unterwegs und standen abends hinter der Bar. Im letzten Jahr kam in uns aber das Verlangen nach einer neuen Herausforderung auf und wir haben beschlossen die Ausbildung zum Swiss Cycling Instructor zu machen. Die Idee unser Hobby, das Biken zum Beruf zu machen hatten wir schon länger im Hinterkopf und vergangenes Jahr haben wir damit den Grundstein gelegt. Für diesen Herbst werden wir also offiziell den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
Wie seid ihr zum Mountainbiken gekommen?
Wir haben uns im November 2014 unsere ersten Bikes zugelegt, 2 Trek (damals noch Slash) und vor dem Beginn der Wintersaison in der Lenzerheide die ersten Erfahrungen mit Trails gemacht. Damals verbrachten wir 10 Tage im wunderschönen Vinschgau, unser erster gemeinsamer Bikeurlaub. Als wir dieses Frühjahr seit längerem wieder im Südtirol unterwegs waren mussten wir lachen, wie überfordert wir damals noch mit den einfachsten Trails waren und was wir am Anfang unserer Bikekarriere alles geschoben und als „unfahrbar“ deklariert haben. Was haben wir doch in den letzten 4 Jahren alles gelernt! Das wird einem erst bei einem Rückblick dieser Art bewusst.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei all unseren erfahrenen Freunden für die Geduld und das Verständnis gerade in unserer Anfangszeit bedanken und dass sie uns trotzdem immer wieder auf Touren mitgenommen haben. Wir wagen zu behaupten, es hat sich gelohnt. Übung macht den Meister heisst es ja nicht umsonst und gemischt mit ein bisschen Ehrgeiz und Geduld kommt alles von ganz alleine. Es gab Zeiten, da habe ich (Jenny) das Moutainbiken verflucht und war fest davon überzeugt, dass ich das niemals hinbekommen werde. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt mein Bike zu verkaufen und mir ein anderes Hobby zu suchen, weil ich so frustriert war. Jetzt muss ich darüber lachen, denn heute wäre ein Sommer ohne unsere Bikes überhaupt nicht mehr denkbar für uns und wir verbringen jede freie Minute und auch alle Urlaube auf unseren Bikes.
Was bedeutet für euch Mountainbiken?
Luki und ich haben damals nach einem gemeinsamen Hobby ausser dem Snowboarden gesucht und sind eher zufällig auf das Biken gestossen. Unsere anfänglichen Schwierigkeiten mit den Herausforderungen so mancher Trails und einiges an Frust und Schiebepassagen entlang der Trails sind mit der Zeit immer weniger geworden und wir haben eine wahrhaftige Passion entwickelt die Welt auf zwei Rädern zu erkunden. Langsam kam die Sicherheit auf dem Bike und immer mehr schwierige Passagen und Hindernisse wurden gemeistert. Dann kam auch der Spass von ganz alleine und das Biken war nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken.
Luny on Tour
In der Zwischensaison war klar, dass wir den Frühling und den Herbst auf dem Bike verbringen und so haben wir schon viele schöne Urlaube gemacht. So entstand auch die Idee für unsere Firma „Luny on Tour“, diese schönen Destinationen mit anderen Gleichgesinnten zu teilen. Wir sind besonders gerne auf Touren unterwegs, wo man sich die Trails noch „erarbeiten“ muss, bzw. in Regionen vordringen kann, die nicht unmittelbar durch Lifte erreicht werden können. Auch mitten in der Hochsaison kann es dann noch sein, dass man den ganzen Tag alleine, bzw. in der Gruppe unterwegs ist mit der man fährt, ohne am Lift anstehen zu müssen oder auf den Trails im Stau zu stehen. Uns gibt es ein Gefühl von Freiheit und Naturverbundenheit, wenn man das Hier und Jetzt voll und ganz auf sich wirken lassen kann. Gibt es etwas Besseres zum Abschalten?
Wie sieht euer Fuhrpark aus?
Wir haben das grosse Glück als Shop-Rider für Furcletta Bike Gmbh Parpan fahren zu dürfen und uns steht somit ein breites Spektrum an Modellen zur Verfügung. Im Endurobereich ist Jenny im Moment auf dem Orbea Rallon und Lukas auf dem Felt Compulsion unterwegs, wenn wir Allmountaintouren mit vielen Höhenmetern fahren, dann ist das Felt Decree das Bike unserer Wahl.
Auf welchen Trails trifft man euch an?
Das ist eine schwierige Frage… es gibt so unglaublich viele wunderschöne Orte und Regionen zum Biken und jeder Trail hat seinen ganz eigenen Zauber. Wir glauben die Mischung und Abwechslung macht es.
Die Umgebung und der Untergrund spielen natürlich auch eine sehr grosse Rolle, wie der jeweilige Trail sich in die Landschaft einfügt. Ein Trail im Wald auf erdigem Boden mit vielen Wurzeln fährt sich natürlich anders als ein hochalpiner steiniger Trail mit karger Vegetation, aber alle Trails haben ihren ganz eigenen Zauber, der durch die jeweilige Region geprägt ist. Das ist das Schöne am Biken, vor allem am Enduro-Mountainbiken, man kann endlos viele Regionen mit Trails unterschiedlichster Art erkunden und keiner wird dem anderen gleichen.
Lenzerheide
Wir haben natürlich das Glück, dass wir direkt vor unserer Haustüre ein unglaublich vielfältiges Netzwerk an Trails unterschiedlichen Charakters haben. Wir sind der Meinung, dass oft auch der Weg das Ziel ist. Wenn man den ganzen Tag auf dem Bike verbringen durfte und ca. 2000 Höhenmeter tritt in Verbindung mit noch viel mehr Tiefenmetern, dann ist die Kombination aus allen Trails und Aufstiegen das was es ausmacht, das Gesamtbild am Schluss. Wir lieben beide technische Trails mit kniffligen Herausforderungen, fahren aber zwischendurch auch gerne mal Flowtrails oder machen den ein oder anderen Ausflug in unseren Bikepark auf der Lenzerheide. Wir waren schon an vielen Orten zum Biken und jede Region hat ihren ganz besonderen Charme auch die Jahreszeit spielt eine besondere Rolle. Die Blumen und bunten Wiesen im Frühjahr oder der goldene Glanz des Herbstes haben jeweils eine ganz andere Wirkung. Auch regnerische und wolkenverhangene Tage haben ihre ganz eigene Ästhetik und verleihen jedem Trails ein anderes Gesicht.
Was war euer grösstes Abenteuer?
Das Beste am Biken sind die Freundschaften, die sich über die letzten Jahre entwickelt haben. Durch diesen Sport haben wir eine ganz besondere Spezies Mensch kennengelernt und viele tolle Erlebnisse und Erinnerungen machen dürfen.
Auch ist es immer wieder ein grossartiges Gefühl etwas Neues geschafft oder gelernt zu haben oder eine Schlüsselstelle nach mehreren Versuchen doch noch zu „bezwingen“. Beim Biken lernt man sehr viel über sich selbst, man lernt sich selbst einzuschätzen, wann ist man am Limit, wovor hat man Angst… Manchmal muss man auch die eigenen Grenzen überschreiten, um dann ganz überrascht festzustellen, dass man das, was man für unmöglich hielt, doch schafft. Auch hier haben wir immer wieder gemerkt, wie stark der Zusammenhalt in der Bike-Community ist und man voneinander lernen kann und sich gegenseitig unterstützt. Wie schon weiter oben erwähnt gibt uns das Biken einfach unglaublich viel für unser Seelenheil, als Ausgleich, Akkus aufladen, den Kopf freibekommen, sich spüren, die Natur empfinden, Stimmungen auf sich wirken lassen… Wir könnten endlos weitermachen 😉
Was war eure grösste Herausforderung?
Jenny
Ich bin stolz auf meine Entwicklung und kann es selbst kaum glauben, wie weit ich in den letzten 4 Jahren gekommen bin. Aber diese Entwicklung hört nicht auf, es gibt immer noch so viel zu lernen und ich setze mir immer wieder neue Ziele, die ich Schritt für Schritt verfolge. Ich fühle mich immer mehr eins mit meinem Bike und habe das Gefühl der Kontrolle und des Zusammenspiels. Das macht mich stolz und genau das macht so viel Spass auf den Trails, wenn man sich überall noch kleine Spielereien wie z.B. Sprünge suchen kann und das Fahren an sich immer verspielter wird. Ich fahre sehr gerne hinter erfahrenen Fahrern und beobachte die verschiedenen Fahrstile. Dadurch hole ich mir immer wieder Inspiration. Für mich ist es am Allerschönsten, dass ich auf meinem Bike so unglaublich viel Spass haben kann und es mir unwahrscheinlich viel Energie gibt, was eigentlich ein Paradox ist, weil es anstrengend ist, aber ich meine damit positive Energie, wie ein Seelenbalsam.
Lukas
Ich hatte letztes Jahr ein für mich sehr eindrückliches Erlebnis im Bikepark, was mich sehr stolz gemacht hat: ich bin die komplette Worldcup Downhill-Stecke mit meinem damaligen Endurobike Orbea Rallon gefahren inklusive aller offener Sprünge und Gaps. Da war ich sehr stolz auf mich selbst, da Park fahren eigentlich nicht meine Paradedisziplin ist und ich in der Vergangenheit ein paar traumatische Erlebnisse im Bikepark hatte, siehe unten.
Wie geht ihr mit dem Thema Angst um?
Jenny
Zum Glück habe ich in den letzten Jahren viel über mich gelernt und weiss mich selbst gut einzuschätzen. Bei mir hängt auch sehr viel von der Tagesform ab. Es gibt einfach gute als auch schlechte Tage und mit den schlechten muss man einfach umzugehen wissen. Mittlerweile spüre ich sehr gut, ob heute der Tag ist etwas Neues auszuprobieren oder nicht. Ist kein guter Tag kann ich das jetzt sehr gut wegstecken und versuche nichts zu erzwingen oder dagegen anzukämpfen, denn dann entstehen Unfälle oder zumindest steigt die Gefahr, wenn man z.B. unkonzentriert ist.
Dafür merke ich auf der anderen Seite sofort, wenn ein besonders guter Tag ist und ich etwas umsetzen kann oder will was ich schon lange im Kopf habe. Bis jetzt ist das immer optimal aufgegangen und ich habe mich gut einschätzen können. Natürlich gibt es auch Situationen, in denen ich grosse Angst habe, aber auch dann kann ich mich sammeln und gebe mir einen Ruck und es klappt oder ich verschiebe es ganz einfach auf ein anderes Mal, wenn ich mich nicht bereit fühle. Ich finde, es ist verdammt wichtig sich nicht selbst oder durch Dritte unter Druck zu setzen, dann passieren Fehler und Unfälle. Nur weil alle anderen etwas fahren, heisst das nicht, dass man selbst das auch fahren muss.
Lukas
Männer haben doch keine Angst…. Spass bei Seite, die ersten 1,5 Jahre hätte ich am liebsten immer einen Fullface-Helm getragen, dass niemand meinen Gesichtsausdruck hat sehen können. Am Anfang meiner Bikekarriere habe ich mich selbst viel unter Druck gesetzt und viel erzwungen, was zum ein oder anderen schwereren Unfall geführt hat. Heute bin ich schlauer und gehe durchdachter und kalkulierter an schwierige Herausforderungen heran. Ich habe gelernt knifflige Situationen oder Stellen mit vollem Commitment zu fahren und davor nicht zu zögern oder abzubremsen. Entweder entscheide ich mich z.B. dafür das Gap zu springen oder nicht. Ganz oder gar nicht.
Hast du dich schon einmal verletzt?
Jenny
Ich habe mir letztes Jahr dummerweise nach einem knapp 4-wöchigen Aufenthalt in British Columbia auf einem meiner Hometrails den kleinen Finger gebrochen, der mich 6 Wochen ausser Gefecht gesetzt hat. Es war zwar nur der kleine Finger und hätten sie ihn mir nur getaped wäre ich auch garantiert wieder aufs Bike, aber es war ein eher komplizierter Splitterbruch direkt am Gelenk und ich musste 6 Wochen einen Gips tragen mit dem ich keinen Lenker halten konnte… glaubt mir, ich habe es versucht.
Nach 4 Wochen wildester Trails ohne Unfall, blauer Flecken oder Kratzer habe ich mir ausgerechnet auf einem der einfachsten Trails vor der Haustüre etwas gebrochen. Natürlich konnte ich nicht auch nur einen Tag nachdem ich aus Kanada zurück war warten und musste gleich wieder aufs Bike. Hier haben die Müdigkeit und der Jetlag dazu geführt, dass ich einfach nicht konzentriert genug war und einen eigentlich völlig unspektakulären Sturz hatte. Naja… zumindest habe ich hier auch etwas gelernt: Regenerationspausen sind sehr wichtig, nicht nur für den Körper und die Muskeln, sondern auch für den Geist. Ansonsten hatte ich bis auf blaue Flecken oder Schürfungen immer Glück und es ist auch bei spektakuläreren Stürzen nichts Ernsthaftes passiert.
Lukas
Oh je… jap! Also, der erste grosse Unfall war wirklich gross: Im Sommer 2016 habe ich mir das komplette linke Handgelenk zertrümmert und alle Sehnen und Bänder abgerissen, neben einer ordentlichen Gehirnerschütterung und zahlreichen Schürfwunden. Das war ein wirklicher Hammerschlag, der mich 5 volle Monate gekostet hat. Zum Glück weiss ich nicht mehr viel vom Unfall und vom restlichen Tag, denn ich hatte eine saftige Gehirnerschütterung, die mich fast 2 Wochen ausser Gefecht gesetzt hat. Am Morgen des Unfalls habe ich zum ersten Mal Klickpedale auf meinem damaligen Downhiller montiert und zusätzlich meinen Rebound am Dämpfer schneller gemacht. Gepaart mit Übermut und ohne mich an das neue Setting heranzutasten bin ich zu allem Überfluss auch noch eine mir bis dahin unbekannte Passage gefahren, die dann zu einem für mich sehr traumatischen Unfall geführt hat.
Horrorprognose
Die Ärzte waren sich damals nicht einmal sicher, ob ich meine Hand jemals wieder richtig benutzen könne oder sie mein Handgelenk gleich versteifen müssten, so viel war kaputt. Zum Glück habe ich nicht viel davon mitbekommen, weil ich im Zuge meiner Gehirnerschütterung laut Jennys Erzählungen ca. 2 Tage ununterbrochen die 4 gleichen Fragen gefragt habe und durch das Schmerzmittel ziemlich zugedröhnt war. Eine der Fragen, die Jenny gefühlte 1000 Mal beantworten musste war: Ist mein Bike kaputt… als wäre das damals wichtig gewesen. Zum Glück hatte ich an der Unfallstelle kompetente Hilfe von Freunden, die mich sofort erstversorgt und betreut haben. Vielen Dank liebe Sarah Sharp für Deine Hilfe!
Heute geht’s meinem Handgelenk entgegen aller Horrorprognosen der Ärzte für das was passiert ist erstaunlich gut. Natürlich kann ist es nicht mehr so beweglich wie davor, aber ich bin weitestgehend schmerz- und beschwerdefrei, was ein sehr grosses Geschenk ist.
Zweiter Unfall
Im Sommer darauf habe ich mir, um die Handgelenkgeschichte abzurunden, das rechte Kahnbein gebrochen, natürlich auch im Bikepark. Nach einem kurzen Eingriff am OP-Tisch wurde mir ein Metallstift zur Stabilisierung eingesetzt und ich bekam einen Gips. Im Vergleich zum Bruch im Vorjahr war das natürlich nichts Schlimmes und ich sass sogar nach 3 Wochen wieder auf dem Bike. Zwar nicht auf dem Mountainbike, sondern auf einem Trekking-Rad und nicht auf Trails sondern auf Radwegen, aber zumindest konnte ich Radel fahren gehen und bin von hier in den Schwarzwald zu meinen Schwiegereltern gefahren. Jetzt bin ich unbesiegbar und meine Handgelenke sind beidseitig mit Metall verstärkt. Das ist natürlich nur ein Witz, ich habe mein Lehrgeld bezahlt und überlege heute lieber einmal mehr.
Was tust du noch ausser Mountainbiken?
Im Winter findet man uns, wenn wir nicht arbeiten eigentlich immer auf unseren Snowboards bzw. Splitboards. Auch in der verschneiten Winterlandschaft finden wir immer unseren eigenen Spielplatz, ob beim Jibben im Park oder beim Powdern.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Mountainbiker so bodenständig, gesellig und naturnah bleiben, wie wir sie bis jetzt erlebt haben und dass sich der Bikesport in diese Richtung weiterentwickelt. Was wir am Biken schätzen und lieben ist in erster Linie das Naturerlebnis und das soll auch so bleiben. Wir wünschen uns, dass die Entwicklung der Bikeszene nachhaltig bleibt und unser Naturerbe schützt. Es soll eine Möglichkeit sein die Natur in ihrem Ursprung und der elementaren Schönheit zu erleben und deswegen braucht es ein gesundes Gleichgewicht. Wir hoffen, dass auch wenn der Bikesport erfreulicherweise immer mehr zunimmt und dadurch auch immer mehr an Akzeptanz gewinnt die natürliche Balance der Natur und der verschiedensten Ökosysteme und Regionen nicht belastet wird, denn genau deswegen fahren wir schlussendlich die verschiedenen Destinationen an, um der Natur so nah wie möglich zu sein.
Was möchtet ihr anderen Bikerinnen und Bikern noch sagen?
Wir finden das Wichtigste beim Biken ist der Spass, der Spass am Fahren, am Lernen, am sich selbst und die Natur erleben und die Gemeinschaft einer Gruppe. Nur so bewegt man sich in einem Umfeld, in dem man sich wohl fühlt und kann sich entwickeln. Unnötiger Leistungsdruck trägt nicht dazu bei etwas schneller zu lernen. Man braucht Zeit und Geduld und dann kommt alles von ganz alleine. Natürlich muss man sich ab und zu aus der eigenen Comfortzone herausbewegen und sich selbst fordern, aber nie überfordern. Erst dann kann man auch Dinge schaffen, die man nie für möglich gehalten hätte, z.B. einen Gap springen. Mit genug Zeit, Training und Erfolgsmomenten kann man alles erreichen. Das haben wir an uns selbst gesehen.
Mehr von Lukas und Jenny
Falls ihr durch dieses Interview neugierig auf Lukas und Jenny geworden seid, würden sie sich natürlich sehr freuen, wenn ihr sie auf ihrer Homepage www.lunyontour.com oder auf Instagram @lunyontour besuchen kommt.
Ich freue mich darauf, mit den Beiden einmal auf Tour zu gehen und auf den Trails zusammen Spass zu haben. Wegen meinem Unfall, wird dies wohl erst nächsten Sommer der Fall sein.
Foto Credits
Alle Fotos wurden von Lukas und Jenny zur Verfügung gestellt. Die Fotos dürfen ohne ihre Einwilligung nicht kopiert oder weiterverwendet werden.