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Es ist dunkel, es ist kalt, es ist nass und nennt sich Winter. Eigentlich sollten da alle Signale klingeln, um eben gerade nicht Biken zu gehen. Doch das MTB Einwintern und einfach in die Ecke stellen ist keine Alternative. Also Mountainbiken viele auch im Winter.

Mountainbiken im Winter

Nach der Bikesaison ist vor der Bikesaison. Mit diesen paar Tipps macht Mountainbiken auch im Winter Spass.

Die richtige Tourplanung im Winter

Unser Körper kühlt im Winter schneller aus als in den heissen Sommermonaten. Plane deine Mountainbiketouren im Winter also kürzer. Ebenfalls solltest du eher einfachere und vor allem Rundtouren wählen. Falls die Kälte durchdringt, kannst du jederzeit umdrehen oder abkürzen. Informiere dich vorgängig auch über Wetter- und Schneelage. Meine Touren plane ich immer mit Outdooractive und navigiere auf dem Bike mit dem Garmin Edge 830 GPS Gerät.

Höherer Energieverbrauch

Durch die Kälte muss sich dein Körper zusätzlich nach warmhalten. Dafür benötigt er zusätzliche Energie. Sei dir also bewusst, dass du im Winter nicht die Power abrufen kannst, die du dir vom Sommer gewohnt bist. Belaste deinen Körper also nicht zu viel.

Rucksack richtig packen

Im Winter bist du froh, wenn du deinen Rucksack dabei hast und diesen auch ordentlich gepackt. Packe trockene Kleider ein, die du bei Gelegenheit wechseln kannst. Für den Notfall solltest du dir eine Notfalldecke zulegen und diese ebenfalls im Bikerucksack dabei haben. Beim Mountainbiken im Winter gehört zusätzlich etwas zu Trinken in den Rucksack, da dein Getränk am Bikerahmen eventuell gefrieren kann.

Schadet die kalte Luft?

Im Winter atmen wir vermehrt kalte und rockene Luft ein. Ob die kalte Luft für deine Lunge harmlos oder sogar gefährlich sein kann erfährst du hier.

Gehst du im Winter biken?

Mountainbiken im Winter
Mountainbiken im Winter hat seinen Reiz. | © Marc Schürmann

Bike Ausrüstung

Ein wichtiger Bestandteil fürs Mountainbiken im Winter ist natürlich das Bike. Mit dem richtigen MTB und den passenden Komponenten kommst du problemlos durch den Winter.

Fatbike

Wer kennt es noch, das Fatbike? Vor ein paar Jahren mal gehypt, aber dann schnell wieder verschwunden. Ich bin dem Trend gefolgt und habe mir damals ein Fatbike zugelegt, extra für die Wintermonate. Durch den Schnee pflügen mit den dicken Reifen macht ordentlich Spass. Aber ja, wo kriegt man heute noch ein Fatbike? In Lenzerheide gibt es übrigens eine extra Tour für Fatbikes.

Fatbike im Schnee
Glück, wer ein Fatbike hat. Damit macht der Winter richtig Spas. | © Marc Schürmann

Die richtigen Pedale für den Winter

Wer auf Klickpedale schwört, sollte beim Mountainbiken im Winter trotzdem einmal überlegen auf Flatpedals zu wechseln. Klickpedale haben im Winter vor allem einen grossen Nachteil: Die metallische Verbindung zwischen Klickpedal und Schuh leiten die Kälte besser. Die Füsse werden schneller kalt, da durch die Sohle besser Kälte eindringen und Wärme entweichen kann. Falls du dich generell fragst, ob Klickpedale oder Flatpedals besser sind, gibt es hier die Antwort.

Empfohlene Flatpedals fürs MTB

Race Face Atlas
Die Raceface Atlas Pedale sorgen mit ihren massiven Pins im Winter für genügend Grip. | © Marc Schürmann

Wintertaugliche Reifen

Eines will ich gleich mal vorwegnehmen. Spikereifen nützen nichts auf Schnee. Spikereifen sind für Eis gemacht und nicht für Schnee. Im winterlichen Weiss bist du mit einem grobstolligen Schlammreifen besser bedient. Im Winter kannst du auch gut den Luftdruck im Reifen noch ein wenig mehr reduzieren, das sorgt für zusätzlichen Grip. Fürs Mountainbiken im Winter empfehle ich den Vittoria Mota als Winterreifen.

Empfohlene Winterreifen fürs MTB

Profil Vittoria Mota Reifen
Der Vittoria Mota entwickelt im Schnee ordentlich Grip mit seinem grobstolligen Reifenprofil. | © Marc Schürmann

Die richtige Winterkleidung

So, das geliebte MTB hätten wir durch und dein Arbeitsgerät ist schon einmal gut fürs Mountainbiken im Winter vorbereitet. Nun geht es an die richtige Bekleidung für das Winterbiken. Wichtig ist, dass dich die Kleidung nicht nur warm, sondern auch trocken hält.

Zwiebelprinzip

Am besten funktioniert das berühmte Zwiebelprinzip. Ein Base Layer aus Merino oder Kunstfaser, dann ein Midlayer, die isoliert und warm hält und gegebenenfalls noch eine dritte Schicht, die dich vor Wind und Wetter schützt, wie etwa eine Bikejacke oder Thermojacke. Sollte es nass sein, empfiehlt sich eine Jacke mit einer höheren Wassersäule, die dich trocken hält. Ab welcher Wassersäule Regenklamotten dicht sind, erfährst du hier.

MTB Night Ride
Voll ausgerüstet für den Ride im Winter. | © Marc Schürmann

Bikesocken

Mountainbiken im Winter endet fast immer mit kalten Füssen. Mit den richtigen Bikesocken kannst du dem ein wenig entgegenwirken. Ich bevorzuge die wasserdichten Socken von Sealskinz, denn trockene Füsse bedeuten warme Füsse. Für richtige Frostbeulen gibt es auch beheizbare Socken.

Bikeschuhe

Ebenso wichtig wie die Bikeklamotten sind gute winterfeste Bikeschuhe. Im Flatpedalbereich ist die Auswahl eher dürftig. Bei Klickpedalen sieht es schon besser aus. Im Winter empfehle ich eher Flatpedals, aus oben genannten Gründen, aber da haben alle ihre eigenen Vorlieben. Als Flatpedalschuh empfehle ich den Five Ten Trailcross GTX für den Winter und für Klickpedale den Shimano SH-MW7. Wer wasserdichte Socken trägt, muss nicht unbedingt auf einen Winterschuh zurückgreifen.

Kopfbedeckung

Ein gut belüfteter Helm mag im Sommer angenehm sein, im Winter kann der eisige Wind schnell mühsam werden. Deshalb sollte man Kopf und Ohren vor der Kälte schützen. Für den Winter gibt es extra dünne Mützen für unter den Helm, wie etwa die Mütze von Löffler. Damit hältst du Kopf und Ohren warm. Es kann jedoch sein, dass sich der Helm unangenehm anfühlt oder gar drückt. Dann eignet sich eher ein Stirnband.

Halsschlauch

Ebenfalls solltest du Hals und Gesicht vor der Kälte schützen. Dafür eignen sich sogenannte Multifunktionstücher oder auch Buffs genannt. Sie schützen das Gesicht vor dem Auskühlen.

Brille

Eine kleine Brille lässt den kalten Winterwind durch und die Augen tränen. Ausserdem ist es dunkler und die normale Sommerbikebrille dunkelt noch mehr ab. Beim Mountainbiken im Winter empfiehlt es sich daher, mit einer klaren Brille oder einer Goggle mit Clear Lens zu fahren. Die Goggle schützt besser vor Wind und Wetter, kann aber die Sicht einschränken und auch stören beim Tragen.

Mountainbiken bei Regen
Ausgerüstet mit Softshell Jacke, wasserdichte Shorts & Socken für den Winter. | © Marc Schürmann

Handschuhe

Dicke Bikehandschuhe sind so eine Sache. Ich persönlich kann überhaupt nicht mit Winterhandschuhen Mountainbiken. Durch die dicken Handschuhe fehlt mir das Gefühl für den Bremshebel. Darum geht bei mir Mountainbiken im Winter mit normalen Bikehandschuhen. Hier gilt einfach mal ein Winterhandschuhe ausprobieren und entscheiden, ob einem das Bremsgefühl stört oder nicht. Ebenfalls gibt es beheizbare Fahrradhandschuhe, falls es mal richtig kalt werden sollte.

Kalte Füsse und Hände beim Biken

Hände und Füsse kühlen beim Mountainbiken im Winter am schnellsten aus. Doch nicht immer ist nur die Kälte schuld, dass du an den Extremitäten frierst, sondern da spielen noch weitere Faktoren mit. Welche genau, erfährst du in diesem Artikel.

Alternativen zum Biken im Winter

Biken im Winter ist doch nicht so dein Ding? Zum Glück gibt es im Winter genug Alternativen, wie zum Beispiel Skitourengehen. Für Einsteiger:innen hat Melanie ein paar gute Tipps wie der Einstieg ins Skitourengehen gelingt. Weitere Winteraktivitäten sind Schneeschuhwandern oder Skifahren. Hauptsache raus 🙂

Bist du bereit für den Winter?

Wie sieht es bei dir aus? Gehst du im Winter aufs Mountainbike oder trainierst du lieber indoor auf der Rolle? Erzähl es mir in den Kommentaren.

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

3 Antworten

  1. Stephan sagt:

    Gratuliere, ein sehr guter Artikel. Leider zeigt sich auch hier dass Biken nicht gratis ist. Gerade für Einsteiger:innen ist die Hürde gross sich all diese Klamotten mit Marken Namen zu beschaffen. Ab und zu lohnt sich auch mal ein Blick zum ‚Discounter’…

    Das mit der Notfall Decke ist für mich das ganze Jahr ein Thema . Ich habe nebem dem Mini Werkzeug immer eine Alu-Notfalldecke dabei – die kann im Sommer kühlen und im Winter wärmen – für Notfälle immer gut.

    Das Problem mit den Unterziehmützen ist leider auch dass der im Sommer perfekt sitzende Helm mit der Mütze plötzlich zu eng, resp. klein ist – da habe ich mir einen Zweithelm zugelegt, damit ich mit der UMütze einen guten Sitz des Helm habe und die Klarsichtbrille auch noch sitzt- Leider kämpfe ich da gegen das Beschlagen der Gläser…

    Aber deine Web Seite ist Top – Gratuliere!

    • Marc Schürmann sagt:

      Hallo Stephan

      Ja, das Problem mit den Mützen unter dem Helm kenne ich. Im Winter ist Biken nicht immer einfach, kann aber trotz allem Spass machen.

      Liebe Grüsse aus Lenzerheide
      Marc

  2. Robert sagt:

    Hei zusammen,
    Gute Seite, man lernt immer wieder etwas dazu. Als Unterländer halte ich mich ebenfalls an die Empfehlung: Kurz und knackig oder soft. Das Problem mit dem Helm kenne ich nicht, da mein GIRO Mips über ein verstellbares Innenband verfügt. Super einfach mittels Drehknopf. Thermosflasche mit heissem Getränk hilft evt. auch noch unterwegs. Um beschlagene Gläser zu vermeiden kann man diese vorher mit etwas trockener Seife einreiben und anschliessend klar polieren. Für mich geht nur draussen radeln, alles andere ist künstlich und macht keinen Spass. Und im Schnee falle ich deutlich weicher als zuhause auf der Rolle.

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