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Leichte Tour

Die kalte Jahreszeit ist im Anmarsch

Die Tage werden kürzer und die Temperaturen kälter. So läutet jedes Jahr langsam der Winter ein. Auf den höheren Lagen lag bereits der erste Schnee. Der richtige Zeitpunkt um mein Cube Nutrail Fatbike aus dem Sommerschlaf zu erwecken und über die verschneiten Pisten zu jagen.

Winterschlaf für das Enduro Bike

Bei diesen Wetterbedingungen wechsle ich vermehrt von meinem Enduro Fully aufs Fatbike, einfach, um in der kälteren Monaten mein Cube Stereo zu schonen. Da das Fatbike keinen gefederten Hinterbau besitzt, ist es viel Wartungsärmer als ein vollgefedertes Bike. Das Fatbike bleibt gerne einmal dreckig und wird nicht nach jeder Tour sauber gewaschen.

Auf nach Davos

Die Trails in Davos haben mir im Sommer bereits ausgezeichnet gefallen, dann kann es im Winter nicht viel schlechter sein. Ich machte mich auf nach Davos, ohne vorgängig eine Tour herausgesucht zu haben. Eine Fatbike Tour zu planen fällt mir schwer, da ich die Schwierigkeit von schneebedeckten Trails kaum einschätzen kann. Aus diesem Grund fahre ich im Winter eher einfache Touren, mehr auf den Uphill fokussiert, als auf eine wilde Abfahrt. Vor Ort checkte ich trotzdem schnell die Trailmap und entschied mich, das Dischmatal hinaufzufahren. Der Aufstieg eher flach, kein grosser Autoverkehr und ein überschaubare Abfahrt zurück.

Start bei der Jakobshorn Talstation

Ich startete bei der Jakobshorn Talstation und fuhr die ersten Meter auf der Asphaltstrasse Richtung Golfplatz. In den ersten Minuten fröstelte ich ein wenig, bis die Muskeln ihre Betriebstemperatur erreichten. Direkt nach dem Arabelle Hotel Waldhuus Davos beginnt der schneebedeckte Weg in den Wald.

Fatbike Tour Davos
Erster Aufstieg Richtung Dischmatal

Weiter auf offener Fläche

Der kurze Aufstieg im Wald war ein breiter Wanderweg und endet nach einigen Minuten bereits wieder. Am Waldrand bog ein weiterer Wanderweg rechts ab, Richtung Dischmatal. Der Weg führte weiter hinauf, immer noch am Rande des Golfplatzes entlang, der wegen der schneebedeckten Fläche nicht zu erkennen war. Der Wanderweg verlief parallel zur Dischmastrasse und mündete später in diese, parallel zur asphaltierten Strasse, gleich daneben, welche ebenfalls als Dischmastrasse gekennzeichnet war. Die Teerstrasse befand sich links vom Fluss, der schneebedeckte Weg rechts davon. Der Schnee war von Wanderern und Fussgängern bereits gut plattgedrückt worden und die Fatbike Reifen hatten genügend Grip, um ordentlich vorwärtszukommen.

Wechsel auf die andere Flussseite

Kurz nach dem Restaurant Teufi überquerte der Wegverlauf eine kleine Holzbrücke und endete in der Teerstrasse. Bis zu diesem Punkt dauert die bisherige Fahrt etwas mehr als eine Stunde. Ich legte eine kurze Pause ein, betrachtete die schneebedeckten Berge und tankte neue Energie für die Weiterfahrt. Ein konkretes Ziel hatte ich dabei nicht, sondern liess meine Körperwärme oder meine Kraft in den Beinen entscheiden, wie weit ich kommen würde.

Fatbike Tour Davos
Flussüberquerung und kurze Pause

Umkehr beim Rinerbach

Im Winter suche ich mir meine Touren so aus, dass ich jederzeit umkehren und relativ schnell wieder zum Ausgangspunkt zurückfahren kann, denn wenn die Finger oder Zehen einmal kalt sind, bleiben sie kalt. Bei diesen Temperaturen kann der Körper schnell auskühlen, vor allem wenn er nicht mehr in Bewegung ist und die Muskeln dadurch keine Wärme mehr produzieren. Bei den einzelnen Häusern, beim kleinen Rinerbach, entschied ich umzukehren, bevor die Kälte zuschlägt.

Fatbike Tour Davos
Letzte Rast vor der Abfahrt

Zurück auf Start

Von hier aus startete ich die Abfahrt zurück zum Ausgangspunkt, bei der Jakobshorn Talstation. Im oberen Bereich war der Schnee ziemlich weich und meine Reifen fanden nur schwer richtigen Halt. Ich musste mich voll konzentrieren, um nicht Kopf voran im Schnee zu landen. Das Vorderrad schlingerte ständig hin und her und ich konnte nur mühsam die Kontrolle halten. Ein Moment der Unachtsamkeit und ich lag das erste Mal im Schnee. Da ich langsam begann zu frieren, wie ich befürchtet hatte, wechselte ich auf die Asphaltstrasse, bis zu dem Punkt, wo der Wanderweg besser fahrbar war. Im mittleren Teil konnte ich dann gut an Tempo gewinnen und das Bike schlingerte nicht mehr so stark umher.

Fatbike Tour Davos
Rasante Abfahrt zurück nach Davos

Einmal Bodenkontakt bitte

Ich fühlte mich zu sicher und in einer Kurve zog es mir das Vorderrad ruckartig weg und ich flog rechts am Bike vorbei, direkt auf die einzige Fläche, die nicht mit Schnee weich gepolstert war. Die Atem stockte und die rechte Schulter schmerzte. Nach einer Schrecksekunde liess der Schmerz nach und ich konnte den Schaden am Bike begutachten. Ausser ein verdrehter Lenker hatte das Fatbike den Sturz besser überstanden als sein Pilot. Mit dem Multitool korrigierte ich den falschen Sitz des Lenkers und fuhr weiter Richtung Davos, nun jedoch ein wenig vorsichtiger und langsamer.

Drift Mode

Gegen Ende fand ich dann zur alten Form zurück und der platt gedrückte Schnee bot nun genügend Halt für eine Spässe auf dem rutschigen Untergrund.

Drift Mode mit dem Fatbike
Drift Mode mit dem Fatbike

Neue Reifen

Nachdem es mich auf die Fresse gelegt hat, entschied ich mich, im Internet nach Reifen Alternativen zum Schwalbe Jumbo Jim zu recherchieren. Der Schwalbe reifen hat sehr gute Rolleigenschaften und tut seinen Dienst auf trockenen Böden, im Schnee ist er aber total überfordert. Eine Abfahrt im Tiefschnee gleicht mehr einer unkontrollierten Schlitterpartie als kontrolliertem Biken. Der neue Maxxis Minion Reifen, in 4 Zoll Breite, soll es nun richten. Ich werde den Maxxis Reifen in diesem Winter ausgiebig testen und bin gespannt wie sich die hohen Stollen in den Schnee beissen.

GPS Track Fatbike Tour Davos ins Dischmatal

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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