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Anfahrt

Sölden befindet sich im Ötztal in Österreich. Ab Zürich in gut dreieinhalb Stunden erreichbar. Dafür werden Mautgebühren durch den Arlbergtunnel fällig, sowie die Autobahngebühr (Vignette). In der Nähe befinden sich der Bikeparks Serfaus-Fiss-Ladis und Brandnertal. Beide Parks sind rund eineinhalb Stunden von Sölden entfernt. Die bekannte Winterdestination ist mit dem Auto problemlos erreichbar. Die Bergbahnen bieten genügend kostenlose Parkmöglichkeiten.

Das Dorf Sölden

Das Dorf bietet wahnsinnig viele Einkaufsmöglichkeiten, Hotels, Pubs und Sportfachgeschäfte. Das Preisniveau liegt hier ein wenig höher, als in anderen Regionen. Viele der Sportshops bieten Bikes zur Vermietung an, von E-Bikes, über Enduros bis zu Downhillmaschinen. Eine Nacht in einem durchschnittlichen dreisterne Hotel, kostete mich 87.00 Euro inkl. Halbpension. Ein stattlicher Preis, dafür durfte ich meine Bikes mit aufs Zimmer nehmen.

Die Bike Republic

Der Park, oder besser gesagt die Bikeregion, startet seine Sasion etwa Mitte Juni und dauert bis Anfangs Oktober. Der Betrieb ist täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr. Während dieser Zeit transportiert die Gondel Bike und Biker, den ganzen Tag für 29.00 Euro. Wenige Meter nach der Bergbahn befindet sich der Start zu den verschiedenen Abfahrten. Viel Positives habe ich über die Teäre Line gelesen, quasi der Mastertrail der Region, und nachdem ich die Strecke einen knappen Tag lang runtergedonnert bin, kann ich dies nur bestätigen.

Start Bike Republic Sölden
Start Bike Republic Sölden

Aktuell führen drei Strecken hinunter, wobei die schwarze Jumpline, Teilstücke auf der roten Teäre Line sind. Die blaue und einfache Strecke ist getrennt von den anderen Pisten. Für Anfänger ist sie sehr gut geeignet, da auf der ganzen Länge nie starkes Gefälle anzutreffen ist, sondern immer wieder kleinere Aufstiege, auf denen auch einmal pedaliert werden muss. Eines noch vorweg: Auf allen Trails, und auf der gesamten Länge, ist mit Kühen zu rechnen, da die Strecken durch Weidegebiete führen. Ein Kuh posierte wunderbar für einen kurzen Schnappschuss.

Bike Republic Sölden
Die Kuh geniesst ebenfalls den atemberaubenden Anblick

Teäre Line & Zaahe Line

Hauptmerkmal und auch absolutes Highlight, ist bestimmt die berühmte Teäre Line. Auf langen und sagenhaften 7.1 Km schlängelt sich der Trail 801 Meter in die Tiefe, nie wirklich steil und nie unfahrbar aber an Unmengen an Kurven und kleinen Jumps. Es kommt riesig viel Spass auf und ich steigerte das Tempo bei jeder erneuten Abfahrt. Auf dieser Piste entstand durchgehend Flow, vom Start bis zum Ziel. Perfekt geshaped, ohne jegliche Bremslöcher, und wenn doch, dann nicht wirklich spürbar. Die unglaubliche Länge ging enorm an meine Kondition und ich kam ordentlich ins Schnaufen. Die Erbauer haben an diversen Stellen Bänke und Tische aufgestellt, um rasten zu können und die Landschaft zu geniessen. Eine geniale Idee. So wird der Trail zur Begegnungsstätte.

Bike Republic Sölden
Viel Spass aufer der Teäre Line

Die gesamte Strecke war gespickt mit unzähligen Steilwandkurven und kleineren Sprüngen. Wer mit viel Tempo anfährt, kann immer wieder kleinere Doubles springen und findet bei jeder erneuten Abfahrt immer wieder neue Linien. Die grosse, hölzerne Steilwandkurve hatte es in sich und ich konnte mit vollem Tempo anfahren. Die G Kräfte drückten mich förmlich in die Kurve hinein und zauberten mir ein riesen Grinsen ins Gesicht.

Bike Republic Sölden
Riesige hölzerne Steilwandkurve
Bike Republic Sölden
Sprünge gibt es in Hülle und Fülle

An drei Stellen führt jeweils eine Abzweigung, auf ein kurzer Teilstück, mit grösseren Sprüngen, Drops und Step ups. Die Passagen sahen schwieriger aus, als sie eigentlich waren, und benötigten einfach ein wenig Überwindung. Einmal auf der schwarzen Strecken unterwegs, fuhr ich diese danach immer und immer wieder. Die Sprünge waren einfach genial und ergänzten den ganzen Spass der roten Line perfekt.

Bike Republic Sölden
Der einzige wirkliche Drop

Das letze Stück führte auf einem engeren Trail durch den Wald und hatte Wanderweg Charakter. Er war steiler, verblockter und schwieriger zu fahren. Alternativ erreichte man die Talstation auch über die asphaltierte Strasse. Das letze Waldstück ist für Anfänger sicherlich weniger geeignet. Den ganzen Tag fuhr ich die beiden Strecken hinunter, bis der einsetzende Regen am Nachmittag, die ganze Sache unterbrach und ich begab mich zum Waschplatz bei der Talstation. Ich wollte mir den positiven Eindruck und die Begeisterung der Bike Republic Sölden, nicht durch den Regen vermiesen lassen. Die Talstation bot Waschmöglichkeiten fürs Bike, sowie ein kleiner Übungsplatz.

Fazit

Sölden bietet aktuell enorm viel für Biker und baut in den nächsten Jahren massiv aus. So sah ich bei den Abfahrten bereits neue Lines und Trails. Das Bauteam war fleissig am schaufeln und baggern. Hier entsteht in den nächsten Jahren was ganz Grosses. Auf den Bikepark Trails ist ein Downhillbike sicherlich von Vorteil, die Strecken können aber auch mit normalen Fullys befahren werden. Ein Enduro Bike reicht hier auf jeden Fall. Die Region bietet ebenfalls zahlreiche Mountainbike Touren, mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden an. Detailierte Tourenbeschriebe und Auskünfte findet ihr auf der Homepage der Bikerepublic Sölden. Mir hat die Teäre Line verdammt gut gefallen und ich kann es kaum erwarten wieder nach Sölden zu pilgern. Doch beim nächsten Mal werde ich unbedingt mehrere Tage die Region erkunden. Sölden bietet zu viel, um alles in einem Tag gesehen zu haben. Ich empfehle Sölden ausserordentlich und applaudiere zu dem, was die Region hier für Biker geschaffen hat. Verdient darf sich Sölden Bike Republic nennen.

Bewertung

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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