🕒 Lesedauer: 4 Minuten

Komischer Titel für einen Blogbeitrag. Ja, kann man denken, aber wenn du dich in den Artikel hineinliest, wirst du verstehen, warum es ein Dilemma mit den Sitzbänken gibt.

Die Sitzbank ist Kulturgut

Ach ja, Benny und Maria haben geheiratet, die Enkel grüssen den Opa und der Sepp ist 60 geworden. Wir alle kennen die heiligen Inschriften, die sorgfälltig in die Sitzbänkli geschnitzt wurden. An jedem Aussichtspunkt, in jeder Stadt, in Naherholungsgebieten, überall stehen sie: die Sitzbänkli. Einige Sitzbänke sind richtige Kunstwerke, andere wiederum laden weniger zum Sitzen ein.

Sitzen und gucken

Ein perfektes Frühlingstag. Traumhaftes Wetter, Sonnenschein und keine einzige Wolke am Himmel. Die Temperaturen sind angenehm und die Luft noch nicht durchzogen von Pollen und anderen Staub, der Heuschnupfen auslöst. Der ideale Tag für eine wundervolle Bike- und Gipfeltour. Ich frage mich, ob nun eigentlich der Gipfel oder das oben stehende Sitzbänkli das Ziel ist? Oben angekommen, freue ich mich über die fantastische Aussicht und auf die Sitzbank. Zeit um zu rasten, die Sonne zu geniessen und eine Kleinigkeit zu knabbern.

Ich sitze auf einer Bank, neben meinem Mountainbike und blicke über das Dorf Dottikon.
Auf der Bank sitzend, neben einem Mountainbike, mit Blick über Dottikon

Das Sitzbänkli Phänomen

So stellen ich mir doch eine gelungene Frühlingsbiketour vor. Doch „gopferdammi Siech“ auf dem verdammten Bänkli hockt schon jemand. Das war mit gemütlichem Sitzen auf der Bank, in die Landschaft gucken und Nüsse knabbern. Ich habe mich 2 Stunden den Berg hoch gekämpft und keine Menschenseele angetroffen aber auf der verdammten Sitzbank hockt schon jemand. Wo kommt der her?

Kennst du das Sitzbänkli Phänomen?

Eine geplante Verschwörung

Egal, wann und wo ich unterwegs bin, sobald ich auf der Biketour an einer Sitzbank vorbeifahre, hockt da schon einer. Ich kann noch so alleine unterwegs sein, die MTB Tour kann noch so abgelegen sein, einer hockt immer auf der verdammten Sitzbank. Es scheint schon fast so, als würden höhere Mächte oder geheime Regierungsorganisationen mit nachspionieren und einige Minuten bevor ich am Sitzbänkli ankomme, einen Mitarbeiter draufsetzen. Es ist zum Verrücktwerden.

Creux du Van
Ab und an muss man eben auf den Boden Hocken, wenn das Sitzbänkli besetzt ist.

Genau so bei Bergrestaurants und Parkplätzen

Ich fahre den Berg hoch, mit dem Bike, stundenlang, treffe auf niemanden und worauf treffe ich oben? Die Beiz ist voll, kein einziger Sitzplatz mehr frei. Mich überholt 2 Stunden lang kein Auto und oben? Überfüllte Parkplätze. Werden diese Menschen mit Hubschraubern hochgeflogen? Das kann doch nicht sein, denk ich mir jeweils.

Es wiederholt sich

Das fällt mir immer wieder auf, überall. Egal ob Bergrestaurant, SAC Hütte, Sitzbänkli, Gipfelkreuz, überall ist schon einer. Auf dem Weg nach oben habe ich die Welt noch für mich und auf dem Gipfel herrscht Dichtestress. Und wehe, du setzt dich dann einfach neben einen Fremden auf die Bank. Schon beim heranfahren merk ich diese musternden Blicke und höre die Gedanken: „Das ist meine Sitzbank, hau ab“.

Manchmal doch noch Glück

Doch die Geschichte hat ein Happy End. Am Ende finde ich doch noch irgendwo eine Sitzgelegenheit. Manchmal ist es auch nur ein alter Baumstrunk. Vielleicht sollte ich ein Klappstuhl in den Bike Rucksack packen?

Freies Sitzbänkli auf dem Piz Naur
Auch ein erschöpfter Biker findet ein freies Sitzbänkli

Bist du auch betroffen?

Hast du auch das Gefühl, dass manchmal alle Sitzbänkli besetzt sind? Ist dir das Phänomen auch schon aufgefallen? Ich bin auch deine Geschichte gespannt. Schreib sie mir in die Kommentare.

Übrigens

Hast du gewusst, dass es einen Verein gibt, der sich für Sitzbänkli einsetzt? Der Verein Bankkultur hat sich ganz dem Sitzbänkli verschrieben. Es gibt ausserdem eine Online-Landkarte, wo viele Sitzbänkli eingezeichnet sind. Falls du mal eine Sitzbank suchst, verrät es dir das Bankgeheimnis wo eine steht.

Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

3 Antworten

  1. Marc sagt:

    Kenne ich…! Aber sieh’s mal so: Du bist schon beim hinaufkurbeln die ganze Zeit gesessen, ein wenig rumstehen und rumhampeln löst die Muskulatur von den Uphill-Strapazen ebenso gut… 😉

    • Marc Schürmann sagt:

      Hallo Marc

      Hmm, so habe ich das noch gar nicht betrachtet. Da gebe ich dir aber absolut recht. Nach langem Sitzen kann Herumstehen nicht schaden.

  2. Bruno Meier sagt:

    Und wänn mal eini frei isch, lieht überall Zigistummel und sustig Abfall umä 🤬🤮

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert