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Halbzeit
Seit knapp 14 Tagen waren wir nun auf unserer Reise durch den Westen Kanadas und haben bereits eine grosse Strecke zurückgelegt. Fast täglich sind wir hunderte von Kilometern von Ort zu Ort gefahren, haben dabei bereits viel gesehen und erlebt. Seit dem Start am 10. August 2017 in Calgary haben wir bereits rund 1400 Kilometer auf Kanadas Strassen zurückgelegt. Die Stunden im Auto waren nicht immer einfach und oft sehr anstrengend. Ständiges Umherreisen, ohne jemals wirklich an einem Ort länger zu verweilen, machte uns müde. In der Mitte unserer Reiseroute planten wir daher einen längeren Aufenthalt auf einer Ranch. Zu Beginn waren lediglich drei Tage gebucht, da wir aber den Wells Grey Park ausliessen, verlängerten wir spontan auf fünf Tage auf der Cougar Ranch.
Eine Nacht in Prince George
Zwischen Quesnel und unserem Ziel, die Cougar Ranch bei Burns Lake, übernachteten wir in Prince George, die grösste Stadt in der Provinz. Wir liessen es uns in der Präsidenten Suite, mit eigenem Whirlpool auf dem Zimmer, gut gehen und genossen noch einmal den Luxus, bevor wir auf der Ranch auf Vieles verzichten müssen. Am nächsten Morgen starteten wir früh, Richtung Burns Lake im Westen.
Die Cougar Ranch
Die Ranch gehört dem Ehepaar Andreas und Mirjam Stiffler, welches vor Jahren, mit ihren drei Kindern, von Davos nach Kanada auswanderten. Wir entdeckten die Ranch eher zufällig beim Recherchieren im Internet. Die Webseite gefiel und so gut, dass wir einen Aufenthalt auf der Ranch in unsere Reise einplanten. Die Cougar Ranch liegt rund eineinhalb Stunden südlich von Burns Lake und ist lediglich über eine lange Fahrt auf einer Schotterstrasse zu erreichen. Wir fuhren knapp eine Stunde auf dieser holprigen Strasse, zu Beginn noch verhalten und vorsichtig, später dann, als wäre es eine normale asphaltierte Strasse gewesen.
Überfahrt ins Hinterland
Von Burns Lake aus fuhren wir südlich Richtung Francois Lake. Den See überquerten wir schnell und bequem per Autofähre. Eine Umrundung des Sees hätte Stunden länger gedauert. Die Fähre ist somit eine wichtige Verbindung zu den südlich gelegenen Ortschaften. Ab hier begann die lange Schotterstrasse bis zur Cougar Ranch. Auf der ganzen Autofahrt begegnete uns kein anderes Fahrzeug. Selten sahen wir Häuser oder Anzeichen für Zivilisation. Die einzige Möglichkeit, um Nahrungsmittel einzukaufen oder Treibstoff zu tanken, war der Shop des nächstgelegenen Campingplatzes, rund 40 Minuten von der Ranch entfernt. Somit mussten wir unseren Tankfüllstand stets im Auge behalten.
Tierische Begrüssung
Die Cougar Ranch war nicht leicht zu finden. Die Adresse war im Navi nicht zu finden, Google konnte auch nicht konkret weiterhelfen. Google Maps zeigte einen anderen Standort an, als die Ranch eigentlich war. So irrten wir eine Zeit lang auf den Wegen umher, bis wir die Cougar Ranch dann doch noch fanden. Bereits vor der Auffahrt zum Grundstück, wurden wir von einer ganzen Herde Ziegen begrüsst, begleitet von wachsamen Herdenschutzhunden.
Unbeeindruckt von unserem grossen Auto, spazierten die Ziegen die Auffahrt zur Ranch hinauf und wir im Schritttempo hinterher, immer aufmerksam beobachtet von den Hunden. Die Hunde hielten die Ziegen beieinander und griffen ein, wenn eine Reissaus nahm. Wir sassen im Auto und lächelten, begeistert von diesem tierischen Begrüssungskomitee.
Traumhafte Unterkunft
Nach der tierischen Begrüssung empfing uns Mirjam, die Besitzerin der Ranch. Sie führte und zu unserer Unterkunft, die ursprünglich gar nicht geplant war. Wir hatten lediglich das kleine Cabin gebucht, ein paar Minuten vom Haupthaus entfernt. Mirjam stellte uns jedoch das grosse Blockhaus zur Verfügung. Wir waren sichtlich sprachlos als wir das grosse Haus sahen. Neben der Ranch, in der Nähe des Haupthauses der Familie, stand ein weiteres Blockhaus. Nicht einfach ein Häuschen, sondern ein dreistöckiges Paradies aus Holz. Im unteren Stock befanden sich das Bad, ein grosses Schlafzimmer und der Holzofen. Geheizt wird hier noch mit Holz. Im 2. Stock befanden sich ein weiteres Schlafzimmer, eine Küche, Essbereich und ein kleines Wohnzimmer. Das oberste Stockwerk bot eine Galerie und ein weiteres Bett. Ein riesiges Haus, exklusiv für uns alleine. Dieser Luxus hätten wir auf keinen Fall erwartet und waren mehr als positiv überrascht und restlos begeistert.
Entspannung in der endlosen Natur
Die darauffolgenden Tage nutzen wir ausgiebig, um die Umgebung zu entdecken, zu entspannen, ein Buch zu lesen oder einfach die Natur auf uns wirken zu lassen. Die Ranch ist explizit keine Gäste Ranch, wir mussten uns selber versorgen und waren auf uns alleine gestellt. Auf unsere Buchung stand Vollpension, was wir bis dahin auch annahmen, aber leider nicht der Fall war. Daher mussten wir nochmals zurückfahren, um Lebensmittel einzukaufen. Ein weiterer Punkt auf der langen Liste, bei der unsere Reiseveranstalter Kuoni enttäuscht hatte.
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Wenn sich Mark dieser Platz irgendwo in Deutschland befinden würde ich gleich mit meiner Familie dorthin umziehen.
Ein Ort der fast wie im Himmel aussieht. Wunderschön sieht es dort aus. Es ist nur schade, das man jetzt in Zeit wenn wir große Probleme haben mit der aktuelle Situation solche wie auch ähnliche Orte nicht besuchen können.
LG
Gustavo Woltmann