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Leichte Tour

Schnell mal den Berg hoch

An einem Sonntagnachmittag, späteren Nachmittag trifft es wohl eher, habe ich mich mit meinem Bike Buddy Pascal zu einer Runde Biken verabredet. Wir wollten eine Sonntagstour schnell an einem Abend reindrücken. Beim nächsten Mal fahre ich die Biketour auf den Brunnersberg als Tagestouren, statt als Abendrunde.

Schon ein paar mal erklomm ich den Oensinger Roggen und wunderte mich schon seit langem, was es auf der anderen Seite, auf dem anderen Hügel, zu bestaunen gibt. Schnell habe ich im Internet die passende Tour herausgesucht und wir verabredeten uns um etwa 17.00 Uhr beim Parkplatz in Mägenwil.

Trotz schlechtem Wetter blieb der Regen aus

Auf der Biketour auf den Brunnersberg hatten wir stets Glück und blieben mehrheitlich trocken. Nur einmal, für ein paar Minuten, machte Nieselregen den Aufstieg ein wenig feucht, kaum spürbar und irgendwie war es mehr eine angenehme Abkühlung als „oh nein, Regen“. Der Weg nach Oben führte uns ausschliesslich auf einer kaum befahrenen Teerstrasse.

Biketour auf den Brunnersberg
Felsentor beim Aufstieg zum Brunnersberg

Die ersten Meter führten und auf einen Kiesweg, welcher aber schon bald auf eine asphaltierte Strasse wechselte und diese verliessen wir bis zum Gipfel nicht mehr. Manchmal machte sich ein wenig Einöde breit, konnte der 800 Meter Uphill doch eine Abwechslung gebrauchen.

Heute Ruhetag

Der frische Wind blies an diesem Tag zügig und liess uns auf der Biketour auf den Brunnersberg frösteln. Umso höher wir den Berg hoch strampelten um so stärker und kühler wehte der Wind. Des Öfteren schon vergass ich eine zweite Getränkeflasche in den Evoc Rucksack zu packen und meine Touren sind meistens durstig. Langsam aber sicher ging mir das Wasser und auch die Power in den Beinen aus. Pascal war wahrscheinlich noch nicht einmal richtig warm. Bei den Bergrestaurants wollte ich die Gelegenheit bei Schopf packen und meine fast schon leere Flasche nachfüllen, doch leider hatte das Wirtshaus an diesem Tag geschlossen. Auch vor der zweiten Kneipe vermittelte das „Heute Ruhetag“ Schild, dass heute die Kehle trocken bleiben musste. Zum Glück entdeckte ich einen kleinen Hofladen, der diverse Getränke parat hielt. Schnell ein Rivella gekauft und die halbe Flasche war sogleich geleert. Zum Glück gibt es Schweizer Bauern. Ich bin sowieso ein kleiner Fan dieser Hofläden, bei denen es immer wieder feine Sachen zu entdecken gibt.

Windiges und wolkiges Panorama

Nach 800 Höhenmetern kamen wir oben an. Die Panoramatafel auf der Biketour auf den Brunnersberg signalisierte uns, dass hier der Uphill in etwa fertig sein sollte. Ein paar kleinere Aufstiege gab es dann noch, aber die sind nicht erwähnenswert. Die Strasse endete abrupt beim letzten Bauernhof, wechselt auf eine Kiesstrasse und mündet dann auf der blanken Wiese.

Panoramatafel auf der Biketour auf den Brunnersberg
Panorama vom Brunnersberg

Der Wiesenweg führt bis zu einem steilen, kurzen Anstieg. Oben befindet sich ein Strommast, der das idyllische Landschaftsbild ein wenig trübt. Hier rasteten wir für ein paar Minuten, tankten wieder Kraft mit diversen Energieriegeln und bereiteten uns für eine rasante Abfahrt vor. Ich fahre bereits die Uphills mit Knieschonern, weil ich einfach zu bequem bin, die Dinger oben anzuziehen. Pascal ist mehr so der schonerfreie Typ, erst bei technischen Downhills zieht er seine Schutzausrüstung über.

Ein Geschenk für mich?

Langsam, aber sicher kamen wir in Zeitdruck. Wir wussten nicht, wie lange die Abfahrt dauerte und vor allem hatten wir keinen Plan was uns erwartete. Würde der Downhill eher technisch werden oder doch eher gemütlich mit viel flow? Wir würden es noch genug früh erfahren. Doch zuerst erkundetet ich den Start, um schon einmal ein Überblick über das Gelände zu erhalten, als ich eine schwarze Kiste in einem Baumstrunk entdeckte. Ich wunderte mich über die Holzkiste und konnte der Neugier nicht widerstehen und öffnete die Truhe. Habe ich einen längst vergessenen Goldschatz gefunden? Jedenfalls war es ein Geschenk für mich, so stand es jedenfalls auf dem weissen Zettel der ein Buch verdeckte, dass sich ebenfalls in der unscheinbaren Holzkiste befand. Ich musste schmunzeln, als ich sah um was für ein Buch es sich handelte.

Bike Tour Balsthal
Das neue Testament im Wald

Das neue Testament, die Bibel. Hier, mitten im Wald, gut versteckt in einer hölzernen Kiste, in einem Baumstrunk liegend. Ich war überrascht, freute mich aber zugleich. Das Geschenk liess ich an Ort und Stelle, schloss die Kiste wieder, um sie vor Wind und Wetter zu schützen, damit auch weitere Menschen das Geschenk für sich entdecken dürfen. Auf dem Brunnersberg liegt also eine Bibel in einer schwarzen Kiste versteckt. Ich bin gespannt, ob sie noch jemand findet.

Am Anfang steil und technisch

Ab hier fing die Abfahrt an und forderte zu Beginn bereits viel Mut. Ich fühle ich unwohl, wenn der Trail gerade einmal 20 Zentimeter in der Breite misst und auf der einen Seite der Abhang Meterweit in die Tiefe ragt. Da kommt bei nie wirklichen Fahrspass auf und der Trail begrüsste uns genau mit den genannten und gefürchteten Gegebenheiten. Das Stück war jedoch nur kurz und es folgten ein paar technische Passagen in steilem Gelände, gespickt mit losem Geröll, fantastisch zu fahren und eine abwechslungsreiche Herausforderung zum eintönigen Uphill auf der Teerstrasse. Schon bald folgte das Highlight der ganzen Abfahrt, ein flacher und schier endloser Trail. Wir hatten einen Riesen-Spass und waren mit zügigem Tempo unterwegs. Nur selten wurde der Trail durch eine Spitzkehre unterbrochen und führte danach wieder schnurgerade in die andere Richtung. Wir konnten unsere Bikes richtig laufen lassen. Der längste Singletrail im Naturpark Thal und dem können wir nur zustimmen. Wir kamen vollkommen auf unsere Kosten. Wir vernichteten zwar nur rund 500 Tiefenmeter, doch der Trail zieht sich auf eine lange Distanz von 3.5 Kilometern, da erfreut man sich doch einige Minuten.

Für die Rückfahrt nach Balsthal mussten wir noch einiges an Kilometern auf den Strassen abstrampeln. Eine gute Gelegenheit, um nochmals das Durchnittstempo in die Höhe zu treiben und die Kondition zu steigern. Wir hatten an diesem Tag grossen Spass bei dieser Tour.

Fazit der Biketour auf den Brunnersberg

Und wieder ein weiterer gelungene Tour mit spassiger Abfahrt in meiner näheren Umgebung entdeckt. Die Trails im Naturpark Thal machen wirklich Spass. Rund um Balsthal, Oensingen und so weiter gibt es wirklich viel zu entdecken und ich kenne noch lange nicht alle Wege. Die Landschaft ist schön, die Strassen sind nicht stark befahren und die Region wirkt schier menschenleer. Eine empfehlenswerte Tour und für fast Jeden fahrbar.

GPS Track zur Biketour auf den Brunnersberg

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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