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Mittelschwere Tour

Am vergangenen Ostersamstag war ja einmal ein Traumwetter. Der Sonneschein und die sommerlichen Temperaturen machten so richtig Laune auf die kommende Sommer Bike Saison. Im März war ich leider sehr wenig auf dem Bike oder auf Touren, und zwar aus dem einfachen Grund, da ich ziemlich die Schnauze voll hatte von kalt und dunkel. Bei den Sonnenstrahlen am Ostersamstag blühte ich jedoch richtig auf und ich hatte das Kribbeln in den Beinen. Ich band mein Cube Stereo 160 Enduro auf das Autodach und fuhr Richtung Bern, mit dem Ziel: Oensingen. Die Roggenflue oberhalb Oensingen im Kanton Solothurn, an der Kantonsgrenze zum Aargau strampelte ich mit dem Fatbike bereits einmal ab. Der Trail hinunter hat mir sehr gefallen, ein Defekt an der Sattelstütze beim Cube Nutrail machte den Flow jedoch ziemlich zunichte. Somit startete ich nochmals einen Versuch.

Ich parkte bei Bahnhof Oensingen und folgte den Velowegweisern Richtung Dorfkern. Mitten im Dorf bog ich links ab. Ab hier gehts erst einmal steil hinauf durch ein Wohnquartier. Viele Bewohner heizten bereits ihren Grill ein, die Meisten wohl zum ersten Mal in diesem Jahr. Da kriegt man selber direkt Hunger, mit all den Dufteindrücken die an mir vorbeizogen. Schon bald wechselt der Weg hinauf auf eine Waldstrasse, stets den Berg hinauf. Dieser wechselt aber schon bald auf eine Teerstrasse, auf welcher ich einen längeren Moment unterwegs bin.

Roggenflue
Aufstieg zur Roggenflue

Die Asphaltstrasse führt mit einer angenehmen Steigung den Berg hinauf. Ich merke jedoch den Rollwiderstand der grobstolligen Reifen. Bei diesen Wetterverhältnissen kann ich langsam aber sicher wieder auf einen Schwalbe Rock Razor auf dem Hinterrad wechseln. Nach einer eher gemütlichen Angewöhnungsfahrt wechselt die Tour nun wieder auf eine Waldstrasse. Ab hier fängt es an, interessant zu werden. Das Gelände wird ebenfalls wieder steiler.

Roggenflue
Aufstieg zur Roggenflue

Bald biege ich auf dem Weg rechts ab und zum ersten Mal zeigt sich ein fantastischer Ausblick über Oensingen. Die Forststrasse nach oben bleibt steil und wird technisch schwieriger. Die Kondition wir auf diesem Stück sicherlich noch einmal gefordert. Das letzte Stück ist technisch und macht Spass. Oben angekommen, führt der Weg links weiter auf einem Waldweg. Die Steigung nur noch leicht.

Trail Roggenflue
Die letzten Meter zur Roggenflue

Wer auf die Umgebung achtet, stösst auf Steinfiguren und Kruzifixe. Bald erreicht man einen kleinen Aussichtspunkt mit einem Grillplatz. Hier kann man bereits das wundervolle Panorama geniessen und gute Fotos schiessen.

Aussicht Roggenflue
Ausblick Roggenflue

Nach weitere paar Minuten erreichte ich dann den eigentlichen Aussichtspunkt auf der Roggenflue. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick und in luftiger Höhe ziehen einige Paraglider ihre Kreise. Ab hier führt nun ein Trail fast durchgehenden zurück nach Oensingen.

Aussicht Roggenflue
Ausblick Roggenflue

Nach einer kleinen Pause und dem Studieren der Gebirgskarte bereite ich mich für die Abfahrt vor. Ich kontrolliere mein Bike, öffne den Dämpfer und das Federelement und montiere den Kinnbügel an meinem neuen BELL Super 2R Helm. Ebenfalls neu im Sortiment, die Trailbell. Zwar kann einem das Geklingel auf die Nerven gehen, doch ein Wanderer ist bestimmt froh, wenn er mich bereits von weitem hört. Ich fahre zwar stets vorsichtig, aber ich kann meine Augen nicht überall haben. Und bei mir gilt stets: Safety first. Das erste Stück ist ziemlich steil und steinig. Die Spitzkehren habens in sich, sind aber gut zu bewältigen. Am Schluss erwartet mich lockeres Geröll. Dosiertes Bremsen ist hier stets angesagt. Die Vorderbremse ist nur sanft zu benutzen.

Trail Roggenflue
Trail nach Oensingen

Nach dem ersten steilen Stück herrscht nur noch flow. Angenehmes Gefälle und ein unverblockter Weg führen nun bis ganz hinunter nach Oensingen.

Trail Roggenflue
Trail nach Oensingen

Auf dem Trail begegne ich doch noch ein paar Wanderern. Bremsbereitschaft und ein freundliches „Grüezi“ helfen Wunder. Der Wanderweg spuckt mich beim Schloss Neu Bechburg wieder aus. Ein gelungenes Ziel für einen Trail. Eine Besichtigung des Schlosses lohnt sich bestimmt.

Schloss Neu Bechburg
Schloss Neu-Bechburg

Die Rückfahrt bis zum Bahnhof dauert nur einige Minuten. Nach der berauschenden Abfahrt nutze ich den Rückweg gemütlich, um ein paar Techniken und die Balance zu verbessern. Die Roggenflue Runde ist mit rund 13 Kilometern und einem Anstieg von knapp 600 Metern eine relativ leichte Runde und auch als Feierabendrunde geeignet. Der Trail ist gut und nicht zu anspruchsvoll. Rund um Oensingen und Balsthal gibt es enorm viele Varianten und Möglichkeiten. Die Tour kann locker ausgeweitet werden. Für die Abfahrt stehen weitere Trails zur Verfügung und bieten Abwechslung. Die Landschaft ist ausserordentlich schön und kulturell gibt es diverse Schlösser und Ruinen zu bestaunen. Direkt in der Nähe befindet sich der Naturpark Thal sowie der Holzlehrpfad. Dei Ruine Neu-Falkenstein ist ebenfalls einen Besuch wert. Ich werde die Region bestimmt noch vermehrt erkunden. Die Region hat sicherlich noch viel mehr für s Bikerherz zu bieten.

GPS Track

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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