Schwere Tour |
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Uphill Variationen
Der Poschiavino Trail beginnt auf dem Berninapass und führt hinunter bis nach Poschiavo. Auf die Passhöhe gelangt man per eigener Kraft ab Pontresina oder man lässt sich mit der Rhätischen Bahn hoch chauffieren.
Variante aus eigener Kraft
Nur knapp 600 Höhenmeter sind von Pontresina hoch zum Berninapass zu überwinden. Um den Uphill interessanter zu gestalten, gibt es einen Trail hoch. Direkt hinter dem Hotel Palü beginnt ein Singletrail, der fast bis zum Berninapass führt. Wir sind ihn auf der Bike Tour ins Val da Fain gefahren.
Variante mit der Rhätischen Bahn
Wer sich die Höhenmeter sparen will, der kann mit der Rhätischen Bahn bis hoch zum Ospizio Bernina fahren. Von da sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zur Passhöhe. Nicht vergessen das passende Bahnticket (auch für das Bike) zu lösen! Wir wählten die Variante mit dem Zug, da wir die 1300 Höhenmeter der Val da Fain Tour vom Vortag noch in den Beinen spürten.

Die Bahnfahrt zum Ospizio Bernina
Die Zugfahrt mit der Rhätischen Bahn zum Ospizio Bernina war alles andere als langweilig. Der alte Zug schlängelte sich in gemütlichen Tempo den Berg hinauf. Bei der wunderschönen Landschaft blickten wir die ganze Zeit aus dem Fenster. Wir fühlten uns wieder wie Kinder auf einer Schulreise.
Lago Bianco
Der Bahnhof befindet sich direkt am Lago Bianco. Der Stausee am Berninapass schimmert in einer aussergewöhnlichen milchigen Farbe, den er dem Ausfluss des Cambrenagletschers zu verdanken hat. Deshalb auch sein Name: Lago Bianco. Beim Bahnhof kann man auch zur zweiten Bike Tour über den Bernina Express Trail starten.

Auf dem Bernina Pass
Zum Berninapass waren nur noch wenige Höhenmeter zu überwinden. Auf der Passhöhe startete dann der Poschiavino Trail. Ein 21 Kilometer langes und 1500 Höhenmeter tiefes Trailfeuerwerk erwartete uns. Ziel war das Dorf Poschiavo.

Gelungener Start
Der Trail fing echt spassig an, mit ein paar Spitzkehren zum wach werden. Die Konzentration wurde gleich zu Beginn gefordert. Das Tempo war noch nicht sonderlich hoch. Später ging es schon rasanter zu Sache und wir steigerten uns in einen regelrechten Trailrausch.
Kurzer Unterbruch
Nach ein paar Minuten mussten wir zweimal die Passstrasse kreuzen. Danach folgte eine kurze Uphill Passage über eine Weide. Unsere Oberschenkel brannten jetzt schon, die noch von der gestrigen Tour ausgelaugt waren.

Laufen lassen
Es folgten immer wieder gerade Stücke. Wir konnten die Bremsen öffnen und das Bike einfach laufen lassen. Der Trail war teils flowig, teils ruppig. Gabel und Dämpfer wurden ordentlich beansprucht.
Verschnaufpausen
Zwischendurch gab es immer wieder kurze Anstiege oder flache Tretpassagen. Diese Teilstücke nutzen wir als Verschnaufpausen. Der lange Downhill forderte enorm viel Konzentration, Kraft und Ausdauer.
Ruppig
Die zweite Hälfte des Poschiavino Trail war steiniger und ruppiger. Der Untergrund wechselte immer wieder zwischen Steinen und Wurzeln. Ich musste mir stets einreden locker auf dem Mountainbike zu stehen, um die Schläge besser abfedern zu können und nicht zu verkrampfen.

Dichter Wald
Weiter unten wurde der Wald immer dichter und der Poschiavino Trail bestand nun ausschliesslich aus Wurzelterrain. Wir brausten weiter den Berg hinunter. Bei jeder Lichtung sahen wir ins weite Tal hinunter und näherten uns schnell unserem Ziel: Poschiavo.

Zurück in der Zivilisation
Die ersten Häuser waren zu sehen und der Trail schien bald zu Ende zu sein. Doch der Poschiavino Trail schlängelte sich weiter zwischen den Häusern durch. Bereits über 1000 Höhenmeter und knapp 20 Kilometer sind wir ständig auf dem Trail runtergefahren.

Gemütliches Ausfahren
Der letzte Kilometer konnten wir entspannt auf der Strasse ausklingen lassen und bis nach Poschiavo ausrollen. Der Adrenalinspiegel war immer noch hoch und ich spürte mein Herz in der Brust schlagen. Ein fantastisches Gefühl.
Poschiavo
Nun hatten wir uns eine Pause in Zentrum von Poschiavo verdient. Wir setzten uns in eines der vielen Restaurants und assen eine Kleinigkeit. Wir genossen das warme Wetter und den Sonnenschein. In Poschiavo war es viel wärmer als auf der anderen Seite des Berninapasses. So kam direkt Urlaubsstimmung auf und wir verspürten ein wenig italienisches Flair.

Zurück mit dem Zug
Es ist von Vorteil, vorher den Fahrplan der Rhätischen Bahn abzuchecken, denn wir hatten genau um 5 Minuten den Zug zurück auf den Berninapass verpasst und mussten eine Stunde warten. Die Wartezeit verkürzten wir mit einem Gelato 🙂

Ticket nicht vergessen
Wer im Engadin übernachtet, darf meistens die Bergbahnen und die Rhätische Bahn kostenlos benutzen. Dies gilt aber nur bis zur Alp Grüm und nicht bis Poschiavo. Auch die Fahrräder sind bei der kostenlosen Tageskarte nicht dabei. Darum gilt für die Rhätische Bahn: Ein Ticket für das Bike ist unbedingt nötig und ein Zugticket von Poschiavo bis Alp Grüm ebenfalls.
Der Kontrolleur drückte bei uns ein Auge zu und wir konnten in der Bahn unsere fehlenden Tickets nachlösen.
Rückweg nach Pontresina
Zurück nach Pontresina und ins Hotel Palü ging es über den selber Trail wie wir bei der Val da Fain Tour gefahren sind.
Fazit
Der Poschiavino Trail vom Berninapass hinunter nach Poschiavo scheint schier endlos zu sein. Ganze 21 Kilometer lang und 1500 Höhenmeter tief. Der Trail machte enorm viel Spass und bot viel Abwechslung. Die Landschaft war paradiesisch. Und sogar die Zugfahrt zurück war ein tolles Erlebnis. Der Poschiavino Trail ist wahrlich ein Highlight der Region und das Hotel Palü am Fusse des Berninapasses der perfekte Ausgangspunkt für diese Tour.
GPS Track
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Hey Marc
Cooler Bericht, cooler Trail. Diese Variante kannte ich gar nicht. Unser letzter Versuch vom Bernina Pass nach Poschiavo, allerdings über die Alp Grüm, zu gelangen, endete für mich bereits kurz nach dem Lago Bianco in einem Helkopter-Flug mit der Rega ins Spital Samedan… 😉 Meine Kumpels hatten dann verständlicherweise irgendwie auch keine Lust mehr, die Tour fortzusetzen, zumal sie noch ein ziemlich havariertes Bike nach Pontresina zurück bringen mussten… ;-). Was genau passiert ist, weiss ich bis heute nicht; Filmriss! ..und ausserhalb des Sichtfeldes meiner Kumpels.
Bis heute haben wir es noch nicht geschaft, diese Tour nachzuholen, aber irgendwann werden wir dies sicher noch nachholen!! 😉
Danke auf jeden Fall für diesen Bericht mit der Alternative!
Hey Marc
Der Poschiavino Trail über La Rösa finde ich sogar viel besser als die bekannte Route über die Alp Grüm. Also unbedingt machen aber diesmal ohne Helikopterflug.