Mittelschwere Tour |
Inhalt
Start
Aufs Stöcklichrüz, oder knapp daran vorbei, bin ich im letzten Jahr gewandert und dachte mir damals schon, das wäre eine coole Biketour. Diese habe ich in diesem Sommer nun verwirklicht. Ich begann die Tour beim Bahnhof Pfäffikon SZ. Pfäffikon ist hauptsächlich bekannt für den Wassertempel Alpamare. Ab dem Startpunkt führt der Weg auf der Etzelstrasse hinauf, am Anfang noch gemütlich, doch dann wird die Strasse ziemlich steil und das blieb auch so.
Der Aufstieg ist steil und kalt
Die Strasse war doch ziemlich stark befahren, was ich persönlich überhaupt nicht mag. Der steile Anstieg machte mir nach wenigen Kilometern bereits stark zu schaffen. Für diese Art von Anstieg war ich einfach noch nicht vorbereitet und musste daher immer wieder kleinere Verschnaufpausen einlegen. Die Temperaturen an diesem Tag waren ausserordentlich kühl für einen Sommertag und das Thermometer sank in den schattigen Waldstücken bis auf frostige 13 Grad. Mein Atem wurde sichtbar und ich fühlte mich wie an einem eisigen Herbstmorgen. Ich hatte die Kälte unterschätzt und hatte keine passenden Kleider dabei. Mir blieb nichts anderes übrig als die nassen, durchgeschwitzten Kleider bereits frühzeitig zu wechseln und teils längere Pausen an der Sonne einzulegen.
Erster Erfolg auf der Etzelpasshöhe
Endlich erreichte ich schon ziemlich erschöpft die Etzelpasshöhe mit der wunderschönen St. Meinrad Kapelle. Hier endet der steile Anstieg und der Weg führt gemächlicher weiter. Meine müden und schlaffen Beine brennten jedoch bei jedoch noch so kleinen Anstieg und ich musste mich das erste Mal geschlagen geben und mein Bike schieben.
Durchhalten
Umkehren kam für mich jedoch nicht in Frage, aufgeben ist keine wählbare Option und so zwang ich mich weiter Richtung Stöcklichrüz, nun einfach nicht mehr so schnell wie noch zu Beginn. Ich musste immer wieder Absteigen und kurze Strecken schieben, weil ich einfach keine Ausdauer mehr hatte. So blieb mehr Zeit um den Blick auf den Zürichsee zu geniessen.
Ziel in Sicht
Da ich den Weg bereits von der letztjährigen Wanderung kannte, wusste ich worauf ich mich einliess und kannte die Entfernung zum Ziel. Ständig musste ich mich selber motivieren nicht umzukehren, denn anstatt zu hoffen, hinter jeder Kurve oder nach jeder Kuppe das Ziel zu erreichen, war mir bewusst, dass noch ein weites Stück Weg vor mir lag. Nach einer gefühlten Ewigkeit und eisernem Durchhaltewille erreichte ich endlich mein Ziel und freute mich, hier ein paar Minuten auszuruhen. Leider wurde der Gipfel von einer Kuhherde belagert und lud nicht gerade zum längeren verweilen ein.
Stolz war ich trotzdem, nach so vielen Rückschlägen, ungenügenden Vorbereitungen und schlichte Unterschätzung der Tour das Ziel „Stöcklichrüz“ doch noch erreicht zu haben. Da mochten auch eine Herde Kühe meine Stimmung nicht verderben und sie mussten sogar für ein Foto hinhalten. Meine wohlverdiente Pause gönnte ich mir einfach ein paar Meter unterhalb.
Abfahrt
Ab hier führ ein schmaler Weg direkt über die Wiese hinunter, noch nass und rutschigen von den Regengüssen an den Vortagen. Das Reifenprofil war schnell einmal mit Matsch zugepflastert und die Bodenhaftung nicht mehr vorhanden. Meine Bremsmanöver waren daher dossiert und vorsichtig. Ich hatte Mühe den Richtigen weg zu finden und folgte vermehrt den Wanderschildern.
Der Weg über offene wiesen wechselte schon bald in einen nassen Trail im Wald, entlang des Berghangs. Rutschige Holzbrücken zwangen mich immer wieder zum Absteiegen und bei der gesamten Abfahrt kam nie richtig Flow auf und sie machte mir schlicht einfach keinen Spass.
Als dann der Trail in einem Bergbach endete und ich den weiterführenden Weg erst suchen musste war meine Stimmung bereits wieder am Boden. Nach der Tortour bergauf und der beinahe Aufgabe, freute ich mich eigentlich auf eine gelungene Abfahrt, wurde jedoch herbe enttäuscht. Womöglich habe ich einfach eine falsche Abfahrtsroute ausgesucht. Die Zwangspause beim Bach nutzte ich dann halt für ein Foto. Die Sonnenstrahlen schienen wunderschön durch die Bäume und sind auf dem Foto leider nicht zu erkennen. Die Stimmung war irgendwie mystisch.
Endlich zu Ende
Ich war ziemlich froh als ich endlich den Bahnhof erreichte, realisierte dann, dass es sich dabei um den Bahnhof in Altendorf handelte und ich mein Ausgangspunkt Pfäffikon noch gar nicht erreicht hatte. Doch wenigstens wusste ich, dass ich keinen grossen Anstieg mehr vor mir hatte und so mobilisierte ich die letzten Reserven und strampelte auf der Hauptstrasse zurück nach Pfäffikon.
Ein Fluch
Schon bei der letztjährigen Wanderung aufs Stöcklichrüz habe ich ziemlich gelitten und schon damals habe ich ans Aufgeben gedacht. Ich hatte Schmerzen in den Füssen und Krämpfe in den Oberschenkeln. Ich habe das Gefühl dieser Berg mag mich einfach nicht. Doch ich werde eines Tages zurückkehren und den Berg erneut bezwingen, sei es nochmals auf der selben Route oder auf einer Anderen. Bestimmt werde ich mir jedoch eine andere Abfahrtsroute aussuchen. Ich glaube das Stöcklichrüz kann eine abwechslungsreiche und interessante Tour sein, mir ist sie wohl einfach nicht freundlich gesonnen.
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