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Die Angst vor dem „verzichten müssen“

Viele Diäten, Ernährungspläne oder sonstige Schlankheitskuren schreiben immer wieder vor, auf gewisse Nahrungsmittel zu verzichten. Komischerweise werden stets die leckeren Sachen aufgelistet. Noch kein einziges Gramm hatte ich verloren und bereits Angst davor, nie mehr was ungesundes essen zu dürfen. Doch wie was ist überhaupt ungesund? Ist ein grosser Hamburger, mit viel Pommes und dazu einen halben Liter Kola etwa ungesund? Bestimmt, da sind sich sicherlich alle Ernährungsberater und Wissenschaftler einig. Aber, nehme ich jeweils nur einen Biss des saftigen Hamburges, esse eine knuspriges Pommes und gönne mir nur einen Schluck des Süssgetränks, ist es dann immer noch ungesund? Meiner Meinung nach nicht. Die Menge spielt dabei die wesentliche Rolle und nicht das Nahrungsmittel.

Einfach essen aber bewusst

Verzichten kam daher für mich nie in Frage. Schon alleine das Wort „verzichten“ strahlt etwas derart Negatives aus, dass ich mich davor sträube abzunehmen. In meinem Leben möchte ich tun und lassen was ich will, da will ich auch nicht auf Essen verzichten. Damit war aber auch klar: Essen wie ein Mähdrescher lag nicht mehr drin. Sinnlos Essen in mich reinschaufeln ist nicht gesund, das war auch für mich einleuchtend. Ich reduzierte meine Rationen auf ein normales Mass und achtete darauf, mehr gesunde Sachen auf dem Teller zu haben. Mit „auf nichts verzichten“ meine ich nicht, dass ich weiterhin so essen konnte wie zuvor, aber ab und zu ein saftiger Burger oder eine knusprige Pizza brachte mich nicht gleich um oder haute mir gleich wieder 10 Kilo auf die Rippen. Das man nicht nur Fast Food verdrücken kann, sollte jedem bewusst sein. Pingelig genau Kalorien zählen und nur noch Salat essen, ist jedoch genauso unnötig. Ich will Spass haben, den Tag geniessen, da will ich nicht den halben Tag eine Liste führen mit was ich wann gegessen habe. Bei regelmässigem Sport und der vielen Bewegung merkte ich sowieso schnell, dass ich mit Fast Food zu wenig Energie hatte um richtig in Schwung zu kommen. Ständiger Junk Food machte mich lustlos und müde, träge und faul. Die Lust auf ungesundes Essen verging mit somit bald von selbst. Ich verhöhne Junk Food nicht, Burger, Pizza, Döner schmecken fein, genau aber auch Früchte und Gemüse – und sie liefern dazu noch mehr Power und Wohlbefinden.

Das ungesunde essen führt zu Magenbeschwerden

Wenn ich daran zurück denke, ging es mir nach einem fettigen Burgermenü nie besonders gut. Ich fühlte mich schwer und träge, der Magen rebellierte und verdaute die schwere Kost nur mit grosser Mühe. Oft hatte ich Magenbeschwerden und Magenkrämpfe, und das über Jahre hinweg. Heute bin ich diese Beschwerden los und die Lust an Junk Food ist mir automatisch vergangen. Ich esse heute noch Pizza aber selber belegt, schmeckt viel besser und trieft nicht so vor Fett. Ich esse auch heute noch Schokolade, Weihnachtsplätzchen oder Eiscreme, einfach in einem gesunden Mass. Mir macht Kochen sogar Spass, eigene Rezepte ausprobieren oder andere nachkochen ist eine lehrreiche Erfahrung, manchmal aber auch eine Eklige  😀 . Nicht immer schmeckt alles, was man selber zubereitet. Doch auch hier macht Übung den Meister.

Essen
Normales gesundes Essen und eine normal grosse Portion

Symbiose

Ich versuchte aber dennoch auf Kohlenhydrate zu verzichten. Dabei kam mir sehr gelegen, dass Pasta und Brot nicht zu meinen Lieblingsgerichten gehörten. Meine neue Ernährung beinhaltet von allem ein bisschen, ein bisschen Low-Carb, ein bisschen FDH, ein bisschen was weiss ich. Funktioniert hat es jedenfalls. Nur in Symbiose mit Sport, Ernährung und Lebensfreude funktioniert erfolgreiches Abnehmen. Bin ich deprimiert esse ich mehr und bewege mich wenig, bin Lustlos und Unglücklich. Bewege ich mich wenig, nehme ich bei normaler Ernährung trotzdem zu. Ernähre ich mich schlecht oder zu wenig, fehlt mir die Kraft und Ausdauer für den Sport. Alle diese Komponenten stehen im Zusammenhang zueinander und können ab und zu aus dem Gleichgewicht geraten, dann liegt es an mir alles wieder ins Lot zu bringen. Esse ich mehr oder unvernünftiger (der Klassiker über die Feiertage), treibe ich mehr Sport, fehlt mir die Kraft für eine lange Biketour, esse ich mehr um die Energiereserven aufzufüllen. Nur so funktioniert es und es funktioniert ausgezeichnet. Dabei ist „verzichten müssen“ genau solch ein Argument, welches das Gleichgewicht aus der Bahn wirft. Wenn ich auf etwas verzichten muss, dass ich liebe, und ich liebe Essen, bin ich nicht glücklich und wenn ich nicht glücklich bin, kann ich auch nicht erfolgreich an Gewicht verlieren. Daher sehe ich als Oberstes Gebot, seinen eigenes Gleichgewicht zwischen Essen, Sport und Wohlbefinden zu finden.

Nur 9 Monate

Das nächste Kapitel „Schlank in 9 Monaten“ sagt beinahe schon alles.

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Marc Schürmann

Ich wurde 1983 geboren und wohne in Graubünden. Ich bin der Gründer von allmountain.ch und blogge über meine grösste Leidenschaft, dem Mountainbiken.

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